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Die Kaufmannschaftvorsteher, Scabinen und Bürger von Paris, wie die Brüsseler versprachen solches nicht zu rächen. (Bauer.)

1437 mußte man bei Nacht Pferdedieben nacheilen, wofür Kraft v. Enslingen den Bürgern 4 fl. zum Vertrinken gab. Aber die Stadt wurde durch die Verfolgung der Pferdediebe in einen Prozeß vor dem Freigericht in Westfalen verwickelt. Bauamts.-R. Ihren Reiswagen mußte die Stadt zum Zug des Markgrafen 1439 nach Rotenfels, nach Swaymberg (wo?), nach Jagstberg stellen. 1441 wurden Peter Fuchs und Lupolt v. Wolmershausen auf Burleswag wegen drohender Gefahr von der Stadt aus gewarnt. Als der Städtekrieg 1449 zwischen Albrecht Achilles und dem Städtebund auf’s heftigste entbrannt war, wurde Crailsheim von den Hallern, unterstützt von dem Schenken v. Limpurg und einer Abtheilung Rothenburger, schwer bedroht. Der Markgraf lag an der Wunde, die er bei der Einnahme von Ilshofen erhalten, krank in Crailsheim. Da rückten die Haller bei Nacht vor Crailsheim, wurden aber zurückgetrieben. Zum Entgelt wurde ein Einfall in den hällischen Rosengarten geplant, doch kam es nur zu einem Überfall von Sontheim, (welches? Ober-? Unters.?) Bauamtsrechnungen.

1457 wurde die Stadt zu einem Zug vor die Steckelburg gemahnt, aber es wurde wenig ausgerichtet. 1458 mußten die Bürger den Zug gegen die Ganerben von Widdern, das Markgraf Albrecht und Graf Ulrich v. Württemberg am 25. Juni eroberten, mitmachen, aber kaum heimgekehrt auf S. Margareten (13. Juli) eine Reise nach Schwaben thun, l. c.

Im Reichskrieg gegen Bayern und die Pfalz 1458–63 mußte Crailsheim besonders in den letzten Jahren ungemeine Anstrengungen für den Markgrafen Albrecht machen. Wir geben Einiges aus den Acten des Rathhauses in Crailsheim. 1461 am 25. März und am 25. Juli wurde sie vor Überfall gewarnt. Sie sollte 200 Gewappnete mit Blei, Hut, Harnisch und Kost für 8 Tage stellen. Am 25. August stießen die Crailsheimer zu dem vereinigten Heer von Ansbach und Württemberg bei Frauenaurach. Am 6. und 8. Oktober forderte der Markgraf 100 Kühe zur Küchenspeise, etwas später zu einem großen Schlag 100 Gewappnete nach Wassertrüdingen, und am 4. Dec. 100 Gewappnete aus Crailsheim, 100 aus Blaufelden, Gerabronn, den Ämtern Onolzheim, Werdeck, Lobenhausen, Bemberg, welche am 14. Dec. in Uffenheim sein sollten; am 5. Jan. 1462 kam Befehl von Gunzenhausen, 70 der stärksten Männer bis 10. Januar nach Ried an der Altmühl, nach einer neuen Ordre am 6. auf den 12. nach Megersheim zu schicken. Am 12. Febr. verlangte der Markgraf abermals 120 der stärksten Männer, 10 Mann mit Waffen und Reiswagen aus dem Amt, welche den 21. Febr. zu Wassertrüdingen erscheinen und 14 Tage dienen sollen. Da die Mannschaft nicht vollzählig war, drohte der Markgraf am Aschermittwoch von Graisbach aus mit harter Strafe.

1462 mußte die Stadt wiederum 200 Mann zu einem Zug gegen den Bischof von Würzburg, der 1000 „Behamen“ zu Roß und Fuß geworben nach Altenbau bei Virnsberg, der Spital einen Wagen mit „Blahen“ und Säcken, auch zum Weinführen geeignet, stellen. Die Niederlagen des Markgrafen und Graf Eberhards von Württemberg

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0225.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)