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1740 in ein Grab gelegt. Die wortreiche Grabschrift rühmt von Dörner besonders, daß er acht katholische Seelen zur evangelischen Lehre bekehrt habe.

Das freundliche und geräumige Pfarrhaus steht südöstlich von der Kirche an der Hauptstraße des Ortes. Es wurde 1749 neuerbaut und ist gleich der Kirche von der Stiftung zu unterhalten.

Der Gottesacker wurde 1733 auf der westlichen Höhe über dem Ort nahe dem Bahnhof angelegt. Das Schulhaus steht hart an der Kirche, nur durch einen schmalen Gang von ihr getrennt, enthält 3 Lehrzimmer, von denen 2 benützt werden, die Wohnung des ständigen und unständigen Lehrers. Es wurde 1657 erbaut und 1838/39 erweitert. Das Rathhaus, früher ein kleines Privathaus, südlich von der Kirche, wurde von der Gemeinde 1871 erkauft und dann für seine jetzige Bestimmung umgebaut. Armenhäuser sind 5 im Gemeindebezirk, 2 davon werden als Brechhütten, das in Birkelbach als Schafhaus benützt.

Eine Kapelle zu St. Ulrich stand bei des sogenannten „Tempeles“ Haus nahe dem Bahndamm. Beim Bau der Bahn wurde der kleine Gottesacker dieser Kapelle blosgelegt. Über das Stammhaus des Herrn von Ellrichshausen s. unten.

Die Verbindung nach außen vermittelt in erster Linie die Eisenbahnlinie Crailsheim–Nürnberg, welche hier eine von Bayern betriebene Station hat, sodann die Vizinalstraßen nach Satteldorf, Bronnholzheim, Horschhausen, Selgenstadt und die auf die Staatsstraße Crailsheim–Feuchtwangen führende Verbindungsstraße. Zwei steinerne Brückchen über die Gronach sind von der Realgemeinde zu unterhalten.

Drei Quellen liefern ziemlich gutes Wasser in genügender Menge. Brunnen sind in Ellrichshausen 29 Pumpbrunnen, in Beeghof 10, in Birkelbach 1 laufender, 4 Pumpbrunnen, in Gersbach 1 laufender, 4 Pumpbrunnen, in Horschhausen 1 laufender, 3 Pumpbrunnen, in Simonsberg 3 Pumpbrunnen, 1 Schöpfbrunnen, in Volkershausen 4 Pumpbrunnen. Wetten sind in Ellrichshausen, Birkelbach und Volkershausen.

Der größte Grundbesitz in einer Hand beträgt ca. 38 ha, der mittlere 12,6–15,7 ha, der geringste 8–31 ar. Die Gemeindebürger haben auf den Markungen Satteldorf, Bronnholzheim, Leukershausen ca. 63 ha und in der bayrischen Steuergemeinde Ober-Ampferach ca. 25 Tagwerke. Die Haupterwerbsmittel sind Feldbau und Viehzucht, in der Parzelle Beeghof Hausirhandel und was sich daran knüpft. Die große, im Ganzen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)