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Gersbach zerstreuten Häusern, eine jüngere Niederlassung, die erst 1611 in ein geordnetes Pfarrsystem eingereiht wurde. Rockenhalde (s. das Gültb. der Herren v. Ellrichsh. um 1500) ist die zum Roggenbau benützte Halde. Der Weiler gehörte den Herren v. Ellrichshausen. Nach Joh. Georgs v. Ellrichshausen Tod kam der Weiler, der 1656 noch wüste lag, an eine Witwe zu Oberroth, aber schon 1700 war der Weiler ganz an Ansbach gekommen (Kb.)

6. Simonsberg, ein hochgelegener Weiler mit 5 Häusern auf der Spitze das Bergzugs, der von Horschhausen sich von Süden nach Nordwesten zieht.

Der Weiler hieß früher beständig der Hof zum Lichtenstern. Lichtenstern ist ein Bezirk, in welchem auch der abg. Weiler Wolfhartsweiler lag. 1579 erscheint auch der Namen Simonsberg in den Kirchenbüchern. Dieser Name erklärt sich aus einem Hausnamen für den bedeutendsten Hof (1602 Jak. Sölner zum Lichtenstern auf der Simonsbäurin Hof, Kb.). In den Kirchenbüchern wechseln bis Mitte des 17. Jahrhunderts beide Namen, das Volk hat den ursprünglichen Namen bis zum Anfang des Jahrhunderts festgehalten. 1724 hatte neben Dinkelsbühl die Gräfin Wolfstein-Pyrbaum Unterthanen in Simonsberg. 1732 war der ganze Weiler Dinkelsbühlisch. 1606 30. Juli erschlug der Blitz einen Mann, Kb. s. auch oben Ellrichshausen.

7. Volkershausen, nahe bei Simonsberg an der Höhe, deren Kamm die Bahn Crailsheim–Nürnberg hart bei V. erreicht, besteht aus 5 Häusern mit meist wohlhabender Bevölkerung und theilt mit Beeghof die schöne Fernsicht.

Volkershausen, H. eines Volker oder Volkart, war ursprünglich hohenlohisch. 1358 verkaufte Konz v. Grunach und Gerhuse ux. einen Hof daselbst an Kraft v. Hohenlohe, Amlish. Arch. Um diese Zeit empfieng Kunrad Grener 2 Pfd. Gült als hohenlohisches Lehen von 1 Hof zu V., H. Arch. 1, 348. Bis ca. 1478 blieb die Familie der Grener, eines Zweigs der Truchsesse von Baldersheim, im Besitz des hohenlohischen Lehenshofes, der zur Burg Sulz gehörte, welche nach Karl Greners Tod an Martin und Jörg Truchsessen v. Baldersheim, seine Vettern, kam, W. F. 6, 134. Diese verkauften Sulz mit Zubehör, darunter auch den Hof zu B., an Marx v. Wolmershausen, Rügl. Arch. 1481 wurde Marx damit belehnt. 1491 verkaufte Ernst v. Wolmershausen 12 Weiher bei B. an seinen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0256.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)