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Br. Philipp, welcher 1494 2 Höfe und 4 Weiher an das Kloster Anhausen abtrat, welches auch den Hirtenstab hatte, Nürnb. Kr.Arch. Mit Anhausen kam der Weiler an Brandenburg-Ansbach.

Über Volkershausen scheint ein alter Hof, der Sandhof, abgegangen zu sein. Derselbe erscheint in dem Gültbuch der Herren v. Ellrichshausen um 1500. Im Sandhof haben die von Volkershausen, Lichtenstern und Brunolzheim Äcker, Kb. v. 1611.

Von Ellrichshausen stammt das freiherrliche Geschlecht der Herren v. Ellrichshausen[1], das um 1240 in die urkundliche Geschichte eintritt und wohl zum Gefolge der Herren v. Lare gehörte. Das Stammhaus war nicht auf dem Rothenberg über Gersbach, sondern nach dem Gültbuch Konr. v. E. im Dorf E., wo auf Hans Bayers Hofstatt vor Zeiten das „Burkstall“ gestanden, Assumstadter Arch. Deßhalb heißt der älteste bis jetzt bekannte Herr von E. Konr. v. Olricheshusen, Cod. bibl. fol. 55 königl. öffentl. Bibl., W. F. Neue Folge 1, 37 und noch Peter v. E. 1317 Peter v. Ulrichshausen. Aus dem Geschlecht sind seit alten Zeiten bedeutende Männer hervorgegangen, von denen wir nennen:[2] 1. Konrad 1441 12. April einstimmig zum Hochmeister des Deutschordens erwählt, ein tüchtiger Regent, der in schwieriger Zeit das Ansehen des Ordens hob, † 7. November 1449, begraben in der Marienburg. 1415 im Dienst des Hochmeisters Michael Kuchenmeister, 1418 Vogt zu Roggenhausen, 1421–32 Komthur zu Ragnit, 1432 Großkomthur, 1440 Ordensmarschall. 2. Ludwig, Konrads Neffe und Nachfolger, erwählt 21. März 1450, konnte die Schwächung des Ordens durch den Frieden von Thorn nicht abwenden, starb 1467 4. April, begraben zu Königsberg, 1434 Kompan des Komthurs in Brandenburg, dann des Hochmeisters, 1439 Vogt zu Leipe, 1447 zu Mewe. 3. Karl Reinhard, geb. 5. Januar 1720, Neffe des österr. Feldmarschalls Graf v. Neipperg, tapferer Soldat und tüchtiger General in den Kämpfen in Italien und gegen Friedrich d. Gr., † 1779 9. Juni zu Prag als Feldzeugmeister, Erbauer des Schlosses in Assumstadt. Joseph II. setzte ihm


  1. Vergl. Bauer, Die Freiherren v. E. W. F. 6, 429 ff.
  2. Bischof Sigfried von Augsburg 1286–88 stammt von Algishausen (bayr. Bez. Aichach, auch Algertshausen) Steichele 2, 151.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0257.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)