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Alterthümer: Auf der Schönebürg fanden sich Hufeisen, Sporen, ein Jagdmesser, ein Dolch, – ein Stück von einem Thürschloß. Über die Schönebürg s. unten. Im Judengreut soll eine große Eiche gestanden haben, unter der sich die jüdischen Schnorrer, von denen die Goldbacher Israeliten heimgesucht wurden, sammelten. Eigenthümlich ist der Flurname Kropfisfeld, -schlag, auch Kruppisfeld. Ein Zigeunerweg führt von Marienkappel durch den Wald.

Goldbach, (der gelben Sand führende Bach) erscheint zuerst als Besitzung des St. Moritzstifts in Augsburg, dem 1178 Papst Alexander II., 1183 P. Lucius die ecclesia und eine curia villicalis cum taberna in villa Goltpach bestätigen, W. U. II, 191, 228.

Dieser Besitz gelangte wohl mit den Gütern des St. Moritzstiftes in Crailsheim 1289 an Ludwig und Konrad von Oettingen, und als Kraft von Hohenlohe die Güter des von K. Heinrich VII. geächteten Grafen Konrad Schrimpf von Oettingen, welche an das Reich gefallen waren, von König Friedrich erhielt, an Hohenlohe, dessen Lehen Goldbach fortan blieb. Doch hatte auch Limpurg ein Lehensgut hier, wahrscheinlich aus dem Erbe der Grafen v. Flügelau. (Nicht hieher gehört Reg. boic. 4, 581 ca. 1295, wo statt Golbach Balbach zu lesen ist). Als ritterliche Dienstmannen und meist Lehensleute des Grafen von Hohenlohe kennen wir: 1238 Embricho v. Goltbach Zeuge für Albert von Ingelstadt, der sein Lehengut Ussenkeim (Ussigkeim) an das Kloster Bronnbach schenkt, Mone Zeitschr. für den Oberrh. 2, 316. 1255 Hein. v. Goltbach erwirbt der Kirche in Westgartshausen einen Ablaßbrief von Papst Alexander IV., St.A. Gottfried ca. 1303 belehnt von Würzburg mit Zehnten in Etzelnheim. 1331 s. unter Kleonrode bei Marienkappel. Heinrich theidigt in Hall 1343, W. F. 19, 194. Walter hat als hohenl. Lehen einen Hof zu Uskershausen (Westg.), 1 halbe Hube und den Zoll daselbst, die Mühle und 2 Lehen zu Golbach, die zur Herrschaft Lobenhausen gehörten, eine Kelter zu Münkheim, halb Neukotspiel, den halben Zehnten zu Schonberg und Ruckersbronn und Oßhalden neben Konrad v. Liegartshausen, Hoh. Arch. 1, 332, 344. 1383 Wilhelm v. G. Mönch in Komburg, W. F. 9, 112. Betz Adelhard Goltbach 1373 Spitalmeister in Dinkelsbühl. 1425, 1431 Kunz Goltbach, Bürger in Dinkelsbühl. Dinkelsb. Arch.; Reg. boic. 13, 209. Ohne Zweifel stehen diese Herren mit denen von Lickartshausen in naher Verwandtschaft.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0265.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)