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lachaman gos mich 1510. Die kleine: hilf got und maria, bernhart lachaman gos mich. Die dritte ist von einem des Lateins wenig kundigen Meister gegossen. Ihre Umschrift lautet: ano dni M° CCC (†) CXXVI ech (für hec) konphana fuca est in honorem sancte marie virgi mise.

In der Gruft vor dem Chor liegen 3 junge Herren von Crailsheim, Friedrich Wilhelm Ernst, † 1767, Friedrich Gottfried Ernst, † 1775. Karl Ludwig August, † 1777. Die Kirche enthält an Grabdenkmälern: 1. das des Pfarrer Buchart, † 1734, der die Kirche erbaut und die Kanzel gestiftet, s. Mützel Acta S. Lamberti. 2. Des Pfarrers Joh. Ferd. Wucherer, † 1806. 3. Des Pf. Sim. Keeß, † 1689. Am Chor ein alter Grabstein mit der theilweise unleserlichen Inschrift Anno . . . den 27. May verschied in Gott selig und ersam und achtbar Kilian . . . rle allhier, verehelichte sich 1570 mit Barbara Rollwagen von Altdorf. Ein Schild enthält das Monogramm

K S.
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Außerdem liegen in Gröningen begraben Hans Philipp von Crailsheim, kaiserl. und Brandenb. Rath, Ritterhauptmann, † 1627. Wolf Christof von Crailsheim, Oberstlieut., gefallen vor Weißenburg im Nordgau, † 1647. Wilhelm Friedrich v. Cr. † 1729 und seine Witwe Marie Sabine geb. Zobel, † 1731, Mützel S. 43. 58 und Pfarr-Chronik.

Das schöne Pfarrhaus liegt freundlich an der Senkung der Hauptstraße gegen die Gronach von Gärten umgeben. Es wurde 1853–54 neu erbaut. Die Unterhaltungspflicht der Kirche hatte früher die Patronatsherrschaft (Prozeß von 1814 bis 1850), jetzt die Stiftung. Die des Pfarrhauses ist durch das Komplexlastengesetz von der Patronatsherrschaft auf den Staat übergegangen. Bei der Kirche auf dem alten Kirchhof steht das von Gröningen, Triftshausen und Helmshofen 1843 neuerbaute Schulhaus mit 2 Lehrzimmern und der Wohnung des ständigen Lehrers. Als Rathhaus hat die Gemeinde im untern Dorf 1873 ein noch ziemlich neues Privathaus angekauft und eingerichtet. Armenhäuser befinden sich in jeder der fünf Parzellen eines.

Unweit der Kirche im obern Dorf steht das alte Schloß mit Renaissancegiebel und Fries und zierlichen Erkern auf dem Dach, über der Hausthüre sieht man das Crailsheimische und Berlichingensche Wappen. Im ehemaligen Schloßgarten befindet sich

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)