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Erben auf Burleswagen 5, 5. die Kresser’schen Erben daselbst 3, 6. Die Ellrichshausen auf Neidenfels 4 Unterthanen.

Im Städtekrieg verbrannten die Rothenburger, unterstützt von Nürnberg, am 6. ff. Nov. 1449 Gröningen, Triftshausen und Bronnholzheim.

Im dreißigjährigen Krieg hatte der Ort schwer zu leiden, besonders in den letzten Jahren des Kriegs. 1643 lag ein Rittmeister Bodenwälz 1 Monat in Gröningen, die Gemeinde „kaufte ihn mit 50 Rthlr. weg“, ebenso den schwarzen Rittmeister. Einem Hauptmann, der von Hengstfeld aus Gr. und den Nachbarorten großen Schaden that, mußten 51 Rthlr., dem Rüblend, dessen Schaaren in der Gegend lagen, 19 Rthlr. spendirt werden. Nach Hengstfeld mußten 300 Laib Brot, 11/2 Säcke Mehl und 1 Wagen geliefert werden. (Örtl. Akt. des OA. Cr.) 1676 finden sich kaiserliche Völker, 1690 Kursachsen, 1707 Kreistruppen, 1709 19. Febr. ein Hauptquartier der Kaiserlichen in Gr., Kb. Im Dez. 1760 bis Jan. 1761 lagen 516 Mann Württenberger in Gr. (Örtl. Akt.) 1488 nahm Hans von Crailsheim einen Juden Eisack in Gröningen auf, dem er Haus und Scheuer neben dem alten Uzenhäuser verkaufte, Amlish. Arch.


Kirchliches. Die Kirche zu St. Kilian dürfte zu den ältesten Mutterkirchen des Bezirks zählen. 1360 wurde die Kapelle zu Andenhausen von ihr getrennt, s. Anhausen. Die Geschichte der Reformation ist noch nicht aufgehellt. 1528 hatten die Herren von Crailsheim dem Pfarrer Erasmus N. angekündigt, er solle das alte Wesen wieder aufrichten oder sie würden ihn von der Pfarrei jagen, Theol. Stud. 1, 187. Dagegen sagt ein Aktenstück der OAmtsregistratur in Crailsheim, Wilh. v. Crailsheim, der Gottselige genannt, Amtmann zu Werdeck, habe den letzten kathol. Pfarrer durch einen Reiter hinrichten lassen, einen andern Pfarrer gesetzt und das Kirchenvermögen an sich gezogen. Der Schlußstein des Chores habe das markgräfliche Wappen getragen. Bölgenthal und Triftshausen waren bis ca. 1605 nach Wallhausen gepfarrt, 1750 wurde Hornberg mit Gröningen unirt, aber 1868 wieder davon getrennt. 1861 wurde der Schleehardshof, der bisher nur zur politischen Gemeinde gehört hatte, auch zur Kirche Gr. gezogen.

Als Reminiscenz aus der alten Kirche hat sich der weit in der Umgegend berühmte und gesuchte Hubertusschlüssel, der den Biß toller Hunde heilen sollte, erhalten.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0277.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)