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5. Gründelhardt,
Gem. II. Kl. mit 1591 Einw.; 1. Gründelhardt, Pfarrdorf, mit 574 Einw., wor. 1 Kath.; 2. Banzenweiler, Weiler, 93 Einw.; 3. Bezenmühle, Haus, 12 Einw.; 4. Birkhof, Weiler, 22 Einw.; 5. Brunzenberg, Weiler, 44 Einw.; 6. Hellmannshofen, Weiler, 156 Einw.; 7. Himmelreich, Hof, 11 Einw.; 8. Hinter-Uhlberg, Weiler, 214 Einw., wor. 97 Kath.; 9. Markertshofen, Weiler, 211 Einw., wor. 5 Kath.; 10. Schmierhaus, Weiler, 41 Einw., wor. 22 Kath.; 11. Spaichbühl, Weiler, 96 Einw.; 12. Stetten, Weiler, 117 Einw. 1–6 und 10–12 Kath. Fil. von Crailsheim, 7–9 von Bühlerthann; 7 und 9 ev. Fil. von Ober-Sontheim, OA. Gaildorf.

In der Südwestecke des Bezirks liegt Gründelhardt freundlich am Fuß eines bewaldeten Rückens, der auf seiner Höhe, der Nonnenkapell, einen Blick auf die Wiesenthäler der Speltach, des Taubachs und Stettbachs, weiter auf die Ellwanger Berge, die Frickenhofer Höhe und das Crailsheimer Hardt bietet. Der Ort, den die schöne „Kronprinzenstraße“ von Crailsheim nach Gaildorf-Stuttgart durchschneidet, ist von Wald und Obstbäumen umgeben und hat meist wohlgebaute, getünchte Häuser. Im nordwestlichen Theil steht hoch, einst umfaßt von starken mit Schießscharten bewehrten Mauern und festem Thor, die große schöne Kirche zu St. Laurentius. Der geostete Thurm mit achtseitigem spitzem Ziegeldach und der gothische Chor mit Kreuzgewölbe, dessen Schlußstein ein vierblättriges Kleeblatt bildet, gehört der vorreformatorischen Zeit an. Das helle saubere Schiff mit einfacher Stuckdecke ward 1723 neu erbaut und ansehnlich erweitert. Von den drei Glocken hat die kleine keine Inschrift, die mittlere: Zu Gottes Dienst gehor ich, Christof Glockengießer zu Nürnberg goß mich. Amen. Die große: Jesus nasarenus, rex judeorum. Bernhart Lachaman goß mich anno 1521.

Der Gottesacker, der früher die Kirche umgab, ist seit 1805 außerhalb des Orts und 1831 erweitert. Von dem alten Gottesacker sind noch die Grabdenkmäler des Pfarrers Georg Fr. Spengler, geb. zu Kohren in Sachsen 1685, † 1752, Ludwig Friedrich Spengler, des Vorigen Sohn und Nachfolger, † 1759 und Lorenz Fr. Spengler, † 1805, erhalten. Auf der Westseite der Kirche steht das geräumige, 1756 erbaute und 1859 gründlich erneuerte Pfarrhaus, das gleich der

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)