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Fr. Dietrich, Amtsschreiber, † 1772; 4. Joh. Nik. Seybold, hällischer Amtspfleger, † 1775; 5. Joh. Ernst Schäffer, Pfleger und Amtsschultheiß, † 1706; 6. Joh. K. Fr. Majer, häll. Rathsadvokat, † 6. Febr. 1789; 7. G. Nik. Majer, Amtspfleger, † 1795; 8. V. Fr. Seyferheld, J. U. L. bayr. Justizamtmann, württb. Kameralverwalter und Hospital-Amtspfleger, † 1810.

Der Begräbnisplatz war ursprünglich bei der Kirche. Neben demselben wurde 1790 ein zweiter angelegt. 1859 wurden beide verlassen und der jetzige außerhalb des Ortes gelegt.

Das geräumige Pfarrhaus, bis 1604 das Amthaus des württembergischen, resp. Stift Möckmühl’schen Pflegers und in diesem Jahr gegen das alte Pfarrhaus vertauscht, liegt unweit der Kirche auf einem freien Platz von schönen Gärten umgeben. Am 26. Aug. 1646 brannte das Haus nieder. Die Baulast der Kirche hat die Stiftung, beziehungsweise die Kirchengemeinde, die des Pfarrhauses der Staat. Das jetzige Schulgebäude mit 3 Lehrzimmern und einem Wohnzimmer für den Lehrgehilfen wurde 1841 neben der Kirche an der Stelle des alten baufälligen errichtet. Die Wohnung des ersten ständigen Lehrers befindet sich daneben in einem 1839 angekauften Privathause, an welches 1877 die Wohnung des zweiten angebaut wurde. Seit 1879 unterrichten 3 Lehrer an der Schule, mit welcher eine Arbeitsschule verbunden ist. Das Rathhaus in einer Seitengasse wurde 1869 von der Gemeinde angekauft und zweckmäßig zum Rathhaus für die umfassende politische Gemeinde eingerichtet. In jeder der größeren Parzellen befindet sich ein Armenhaus, ein Schafhaus und eine Brechhütte. Unweit des Pfarrhauses steht das Schloß, der Sitz des hällischen Amtmanns, von tiefem Graben und einem theilweise noch erhaltenen Wall umgeben. Eine Zugbrücke führte über den Graben, dieselbe ist jetzt festgebaut. Der hohe östliche Theil ist modern und stammt aus dem Jahr 1700. Ein Balken im untern Gang trägt die Inschrift: 1700 M. E. V. G. Der mittlere älteste Theil des Gebäudes im Hof war umgeben von einer Gallerie und einer Ausfallspforte.

1787 wurden die zum Schloß gehörigen Seen, 1815 das Schloß selbst an Private um 3105 fl. verkauft und 1839 auch die Feldgüter veräußert.

Die Markung ist reich an nicht sehr bedeutenden Quellen, besonders die linke Thalseite, sie liefern ein etwas hartes Wasser. Fast jedes Wohnhaus in der Gemeinde hat seinen eigenen Pumpbrunnen. In Eckarroth, Mainkling und Vorder-Uhlberg finden

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 305. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0305.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)