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22. Zum Wagner, ein Weiler mit 3 Häusern, liegt hart bei Mainkling auf der Höhe. Die ältesten Kb. unterscheiden zum vordern und zum hintern Wagner. Der Weiler gehörte zum Vellbergischen Besitz und kam mit diesem an Hall. 1732 bestand der Weiler aus 2 Höfen und einem Nebengütlein und gab den Zehnten ins Amt Honhardt.


7. Jagstheim,
Gem. II. Kl., mit 1273 Einw.; 1. Jagstheim, Pfarrdorf, mit Eisenbahnstation und 3 Bahnwärterhäusern, 1101 Einw., wor. 21 Kath.; 2. Alexandersreut, Weiler, 105 Einw., wor. 3 Kath.; 3. Eichelberg, Weiler, 30 Einw.; 4. Kaihof, Hof, 23 Einw.; 5. Stöckenhof, Hof, 14 Einw. Die Kath. sind Fil. von Crailsheim, Parz. 2 evang. Fil. von Crailsheim.

Im wiesengrünen Thal der Jagst, auf deren linkem Ufer sich eine fruchtbare Ebene ausdehnt, während rechts die Höhen des Pfannen- und Lerchenbergs ansteigen, liegt das große, langgestreckte Dorf an der Mündung der Speltach in die Jagst. Auf dem jenseitigen Ufer mündet der oberhalb Ofenbach am Fuß der Höhe von Neuhaus entspringende Degenbach. Die Hauptstraße mit ansehnlichen Häusern bildet die Staatsstraße von Ellwangen nach Crailsheim. Die vielen Neubauten in den Nebengassen erinnern in schmerzlicher Weise an die wiederholten Brandfälle der letzten Jahre. Im nordöstlichen Theile des Ortes steht auf einer kleinen Anhöhe die Kirche zu St. Nikolaus. Bis zum Jahr 1849 war der alte Kirchhof mit Häusern eingeschlossen. Jetzt nach einem Brand ist er freigelegt und mit 9 Linden besetzt. Die Kirche ist ein modernes Gebäude im Stil des vorigen Jahrhunderts, wie die meisten Dorfkirchen des Bezirks, und wurde 1764–65 neu erbaut. Der vom Viereck ins Achteck übergehende Thurm schließt mit einer Kuppel und darauf einer Laterne, in welcher das Bauernglöcklein hängt, das Schweine auf dem Käppeleswasen ausgegraben haben sollen. Im untern Stockwerk des Thurms ist die Sakristei. Von den 3 Glocken hat die große einen schönen gothischen Fries und die Inschrift: Ave Maria gracia plena benedicta tu in mulieribus; die beiden

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0322.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)