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Bei der obern Mühle ist ein Steinkreuz zur Erinnerung an einen Erstochenen.

Ein Postweg ist auf dem Pfannenberg, ein Herdtweg führt vom Ort in östlicher Richtung.

Flurnamen: Speck, Katzenwasen, Herschelsee, Matzenroth, Diebolten, Herzigsfeld, Goldacker, Hauberswasen, Aderklinge. Ein Gültbuch um das Jahr 1480 (Assumst. Arch.) kennt noch „am Lolen“ zu der „Früe“, die Weidenspeck, Bottenbrunnen, den Maienzipfel und Löffelsterz, den Karrenweg, die „Habert“ d. h. Hochwart, wo ein Birnbaum mit einem Kreuz steht.

Früher als Jagstheim tritt das mit J. zusammengewachsene Ganshoven, noch 1464 und 68 der Kantzhof, auf, wo dem St. Morizstift zu Augsburg 1183 von Papst Lucius III. Besitzungen bestätigt werden. W. U. II, 228.

Jagstheim, vom Volk Jogse gesprochen, alt Jagesheim, hat seinen Namen von der Jagst und gehörte zum Maulachgau. Ob Jagstheim das 1212 erwähnte Jagesheim ist, wo ein Trochlibus dem Kloster Schönthal schon einige Zeit zuvor einen mansus geschenkt hatte, den das Kloster an Konr. v. Bocksberg abtrat, W. U. II, 386, ist nicht sicher festzustellen. Doch ist kein anderes Jagesheim außer dem noch entfernteren J., OA. Neresheim, bekannt. Der Zusammenhang der Familie Bocksberg-Krautheim mit Flügelau-Lohr und das spätere Auftreten der Zehen von Bödigheim auf dem Odenwald in Jagstheim macht die Beziehung zu unserm J. wahrscheinlich.

Von Besitz der Flügelauer Grafen in Jagstheim ist sicher nur bekannt, daß Konr. v. Flügelau den Laienzehnten mit Zugehör zu J. als würzburger Lehen ca. 1303 genoß. Arch. f. Uf. 24, 150. Der Zehnten war später hohenlohisches Lehen, also mit dem Erbe der Flügelauer an Hohenlohe gekommen, während der Kirchsatz an Limpurg übergegangen war.

Von Rittergeschlechtern finden sich besitzberechtigt bis zum Jahr 1500: 1. Die Berlin in Dinkelsbühl. Sebald Berlin stiftet 1455 Gülten zu J. an die St. Johannis Evgl. Pfründe zu Dinkelsbühl, Steichele Augs. 3, 288. 2. Hornberg. 1443 empfängt Arnold v. H. 2 Theile am Zehnten zu J. von Hohenlohe, W. F. 7, 53, muß sich aber wegen dieser Lehen mit Kraft von Hohenlohe 1457 vertragen, Öhr. Arch. 3. Hofer zu Dinkelsbühl. Fritz Hofer verkauft 1381 ein Fischwasser zwischen J. und Appensee an den Vogt Heinr. Wanner zu Honhardt, St.A. 4. Die Chullinger (v. Killingen OA. Ellwangen). 1327 verkaufen Werner Kullinger, Margareta ux. und Seitz sein Bruder an den Spital zu Dinkelsbühl 1 Gut zu J., das Heinz Zeiler baut, Dek.A. 5. Die H. v. Onolzheim 1336 s. Onolzheim und 1420. 6. Die Herren v. Simbrunn (Siebenbrunn bei Dinkelsbühl.) 1374 Merklin Sunbrunner verkauft die Brielwiese zu J. an Konz den Zehen,

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0326.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)