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hat mageren leichten Sandboden mit steinigem Untergrund. Das Klima ist rauh mit kalten Nächten, Frühlingsfrösten und starkem Nebel. Hagelschlag ist selten. Gurken und Bohnen gedeihen noch.

Von Getreide gedeiht besonders Haber und Roggen, weniger Weizen und Gerste. Die Ernte deckt aber den Bedarf nie, nur größere Besitzer können vom Ertrag verkaufen. Der Wiesenbau ist nicht ausgedehnt, das Futtererzeugnis mittelmäßig, theilweise sauer.

Die Obstzucht, noch gering, doch im Zunehmen, beschränkt sich auf rauhe späte Mostsorten.

Die Brach- und Stoppelweide wird von den einzelnen Eigenthümern benützt. An Güterstücken besitzt Lautenbach einen Acker. Ausgedehntere Viehzucht ist bei dem beschränkte Grundbesitz nicht möglich. 50 Stück Schafe, von deutscher und Bastardrace, werden von einzelnen Bürgern Sommer und Winter gehalten.

Die Weiher auf der Markung sind theils von den Eigenthümern zu 100 M. verpachtet, theils werden sie von denselben selbst benützt. Die vorherrschende Fischgattung sind Karpfen.

Von öffentlichen Stiftungen ist nur eine Armenstiftung von David Kiefhaber in Neustädtlein mit früher 1400 fl., jetzt noch 1000 fl. vorhanden, deren Zinsen hälftig den Armen von Wildenstein, hälftig denen von Neustädtlein und Röthlein zu gute kommen.

Für die Geschichte von Lautenbach (auch Lauterbach = der klare Bach) fehlt es vollständig an ältern Nachrichten. Die hohe Obrigkeit gehörte Brandenburg-Ansbach. Das kleine Rittergut L. war durch Ankauf von einzelnen Gütern von Eitel Hans von Knöringen († 1588) gebildet und zur Herrschaft Kreßberg gezogen worden. Von dem Sohne Eitel Hans, Johann Egenolf kam L. mit Bernhardsweiler an dessen Tochter Anna Dorothee und deren Gatten Joh. Philipp v. Weingarten auf Freimersheim bei Landau (Pfalz), vgl. Jung. Misc. 2, 116, der es aber ca. 1622 an Hans Ludwig v. Knöringen verkaufte. 1663 erwarb es Chr. Wilh. v. Fränkhing[1] von Joh. Heinr. v. Knöringen, St.A.

1682, 17./27. Jan. kaufte Joh. Alex. v. Bleyleben[2] das


  1. 1693 Georg Christian v. Fränkhing, Kapitän, getraut mit Marie Marg. Mayer, We. des Herrenkellers zu Dinkelsbühl (Wildst. Kirchenb.).
  2. Franz Joseph Sohn des L. B. v. Bleyleben und der Mar. Eleonore v. Reuchlin-Meldegg getauft 1711 (Kirchenb. v. Lustenau).
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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0341.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)