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und Barbara Gußregen, geb. Döner, später die Goldochsen[1], eine Dinkelsbühler Patrizierfamilie, im Besitz von Bernhardsweiler, das aber 1540 David, Heinrich und Georg, die Söhne Georgs des Goldochsen, an den Markgrafen Georg für 9000 fl. verkauften, Steich. 3, 530. Jung Misc. 1, 113. Aber schon 1573 wurde B. vom Markgrafen an Eitel Hans v. Knöringen um 10.000 fl. versetzt, bei dessen Familie es bis 1623 blieb. In diesem Jahr von Dorothea Anna v. Knöringen, Gattin Johann Ph. v. Weingarten, wieder zurückgelöst, verkaufte Markgr. Ernst das Rittergut an seinen Rath Georg Schell um 10.000 fl. Fortan blieb es in den Händen der altschellischen Erben, bis es unter bayrische und 1810 unter württembergische Staatshoheit kam. Die Familie (jetzt von Altschell) erhält noch 1868 Entschädigung für Ansprüche auf das Umgeld zu B.

Kirchlich gehörte B., das in den Kirchenbüchern des 16. Jahrhunderts auch St. Anna heißt, zur Pfarrei Weidelbach bis 1811. Dem Eifer des katholischen Pfarrers Paul Agricola in Weidelbach, der eifrige Versuche der Gegenreformation machte, wurde von Schell und Brandenburg Einhalt gethan, Steich. 3, 531.

Die Gemeinde Berentzweiler vertrug sich 1541 mit Kotzenweiler, Espach und Rauenstatt über Hut und Trieb. 1597 aber klagte der Knöringensche Vogt Hans Horn zu B., daß Erkinger von Bappenheim auf Wildenstein Hut und Trieb auf der Markung B. suche (Akten des OA. Cr.). 1614 stritt die Gemeinde mit Hans Phil. v. Weingarten wegen des Kirchengebäus (Nürnb. Kr.A.).

Flurnamen: Gallenfeld (weil von St. Gallustag an offen), Gießrechen, Kappelacker, Killinger Rang.

2. Buckenweiler (W. eines Bucco) liegt an der Straße nach Dinkelsbühl und ist ein wohlhabender Ort mit bäuerlicher Bevölkerung. Der Weiler gehörte bis 1811 zur Pfarrei Segringen, Zehnt- und Dorfherren waren die Grafen von Oettingen, an welche der Weiler nach der Reformation vom Kloster Mönchsroth


  1. Von der wenig bekannten Familie kennen wir: Albrecht 1431. Georg, Deutschordensvogt zu D. 1504. Goldochs, Can. in Feuchtwangen 1533–55. Dorothea, † zu Crailsheim 1540 11. Februar. David 1546 (Hippolyta geb. v. Musloe 1566, vielleicht Witwe Hans v. Schwabsberg), erst zu Rothenburg, dann zu Crailsheim haussäßig, bittet 1551 um das durch den Tod seines Schwagers Georg v. Zebitz erledigte Amt Windsbach, Nürnb. Kr.A.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0344.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)