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Humus. Das Klima ist etwas rauh, feinere Gewächse gedeihen weniger. Gegen starke Winde schützen die Wälder. Hagelschlag ist selten. Sand- und Kiesgruben sind vorhanden, Bausteine müssen von außen bezogen werden. Die früher auf der Markung vorhandenen Weiher sind sämmtlich trocken gelegt. Von Getreide herrscht Roggen, Dinkel und Haber vor.

Der Wiesenbau ist nicht sehr ausgedehnt, weshalb immer noch Futter zugekauft wird. Das Futter ist mittelmäßig, theilweise sauer. Die Wiesen sind größentheils zweimähdig.

Die noch sehr beschränkte Obstzucht beginnt sich zu heben. Das Obst, meist späte Mostsorten, geräth nicht gerne. Ein Baumwart ist aufgestellt. Wald besitzt die Gemeinde keinen, dagegen Private in ziemlicher Ausdehnung. Nadelwald herrscht vor.

Die Weiden sind nur unbedeutend, das Weiderecht gehört den Gemeinderechtsbesitzern, welche auch die Allmanden dazu benützen und die Weide mit ihren eigenen Schafen befahren. Die Rindviehzucht ist ziemlich bedeutend und neben dem Feldbau ein Haupterwerbszweig.

Schafe halten die Gemeinderechtsbesitzer Sommer und Winter ca. 300 Stück von deutschem und Bastardblut.

Die öffentliche Stiftung besitzt ca. 6000 M., hat aber die Baulast von Kirche und Pfarrhaus.


Alterthümer. Auf dem Eichelberg stand einst ein festes Haus mit Wall und Graben, man findet dort noch Gemäuer. Beim Haselhof hinter einer Scheune fand sich ein Skelett mit Helm und Panzer mit Ringen. Im „Hungerthal“ oberhalb L. ist ein Hof abgegangen. Eine hohe Straße führte bei Selgenstadt nach Feuchtwangen. Die Fluren Kappelberg und Kappelfeld westlich von Leukershausen weisen auf Zusammenhang mit Marienkappel. Von Flurnamen sind zu erwähnen Berlenschlag, Haselklingen, Ebertsholz, Horschkerfen, Kanonen-Kriegesäcker, Weißgarten bei Bergertshofen, Birkfeld. Die Flur Weißgarten ist vielleicht das alte Wysgartbach, wo im 14. Jahrhundert ritterliche Herren saßen, z. B. Brun v. Wysgartbach, W. F. 10, 9. Reg. boic. 8, 341.


Leukershausen, alt Liucgershusen und Luggershusen, die Behausung eines Liutger, ist wohl zu unterscheiden von Lickartshausen bei Westgartshausen, dem Sitz eines gleichnamigen Geschlechts.

Die älteste Nachricht über L. gibt ein Ellwanger Repertorium (St.A.), wornach 1317 Kraft von Klingenfels Besitz zu Luggershusen, den Marquard von Warigstadt (Wittigstadt) und R. von Wallenhusen inne hat, und Lehen zu Wignaugesberg, die Hermann

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 348. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0348.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)