Seite:OACrailsheim0349.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von Ingersheim hat, dem Abt Rudolf von Ellwangen aufgibt. Darnach kann kein Zweifel sein, daß L. ursprünglich zum Besitz der Herren von Lare gehörte und von diesen an die Herren von Klingenfels-Krautheim kam. Auf den ellwanger Lehensverband weist noch 1504 die Belehnung Heinrich Völkers, Wildmeisters zu Crailsheim, mit dem von seinem Vater ererbten Gut zu L., das Sticher baut (Dink. Arch.).

Weiter hatte Würzburg Besitz in L. 1359 belehnt B. Albrecht die Gebrüder Lupold, Reimar und Friedrich Hofer in Dinkelsbühl mit dem Eichholz in der Mark. L. und dem Kirchsatz. Der gräflich öttingische Lehenhof, welchen 1361 Ulrich Sulzbach, der Blinde, und seine Brüder an Konrad v. Saunsheim verkauften, wurde letzterem von den Grafen Ludwig sen. und jun. v. Oettingen 1361 4. Mai geeignet, Dink. Arch.

Besonders begütert waren Bürger von Dinkelsbühl. 1. Berlin (vgl. Flur Berlenschlag). Ulrich Berlin verkauft 1390 an Frau Agnes die Heinzbüllin, Con. Beissers Witwe, einen halben Hof, den er von seiner Mutter ererbt, und der ihm gegen seine Schwester Agnes von Bopfingen zu Theil geworden. Die andere Hälfte gehörte schon Agnes Heinzbüllin Dek.A. 2. Hofer. Friedrich Hofer verkauft 1393 ein Gütlein und eine Wiese in der Haslaklinge an Peter Haug zu Dinkelsbühl. 1398 verkauft Engelhart Hofer, Pfarrer zu L., an seinen Schwager Hans Tannlochner ein Gut zu L. das Klapperheinz baut, eines zu Bergertshofen, die Mühlstatt zu Richelbach. 1400 verkauft Friedrich Hofer 2 Güter zu L. eine Holzmark in der Haslachklinge am Kappelberg an Kunz Gebütel zu L. (Dek.Arch.) 1418 erwarb es aber Wilh. Hofer wieder. 1484 verkauft Anna Hoferin, Oswald Berwings Witwe, alle ihre Hölzer sammt Wiesen zu L. zwischen des Spitals und Heinzen v. Ellrichshausen Holz an den Spital zu Dinkelsbühl (ib.). Letzterer hatte schon 1368 von Lupold Hofer nicht nur den Kirchsatz, sondern auch den Zehnten zu L., Bergertshofen, Gumpenweiler, Widmannsberg, Howendorf (Haundorf) und das Eichholz (sämmtl. würzb. Lehen) und ca. 1507 ein Gut von Heinr. Völker, Wildmeister zu Crailsheim, ellwanger Lehen (St.A.) erworben. Auch die Prädikatur daselbst hatte ansehnlichen Besitz. 1563 16. Juni ertauschte dieselbe 271/2 Morgen Holz und Boden am Bromberg gegen andere Güter im Dörnich von den Dorfmeistern (Cr. Reg.). 1528 erwarb auch Kasp. Ziegler zu Crailsheim ein Gut von den Dorfmeistern und der Gemeinde.

In einem Vertrag über Hut und Trieb zwischen L. und Waidmannsberg erscheinen als Dorfherren an beiden Orten Brandenburg, Kloster Anhausen, die Kirche zu Marienkappel und der Spital zu Dinkelsbühl. 1732 gehörten 4 Unterthanen ins Kastenamt Crailsheim, 8 ins Oberamt Feuchtwangen, 4 nach Dinkelsbühl. Das Wirthshaus stand unter der Kirche von Ellrichshausen. Der große Zehnte gehörte Dinkelsbühl, der Neugereutzehnte Ansbach, das auch alle Obrigkeit hatte.

1632 15. Aug. und 1634 9. Jan. erlitt der Ort harte Plünderung, 1634 von den Schweden.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0349.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)