Seite:OACrailsheim0351.jpg

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einer kleinen Anhöhe gruppiren. Die uralte romanische Kapelle zu St. Nikolaus ist ein derb massiver Bau mit einem stumpfen Thurm, in dessen Holzkuppel 2 kleine Glocken hängen, von denen die kleinere die Inschrift: ave maria half (sic) got trägt. Die runden schwerfälligen Formen des Triumphbogens und Chors, die kleinen Mauerschlitze, die romanischen Kämpfer am Triumphbogen, sowie der Altar weisen auf ein hohes Alter. Außen weist die Zahl 1598 und L. Z. (Z verkehrt) auf einen Umbau am Dach. Ein kleiner schlecht erhaltener Heiligenschrein zeigt den h. Nikolaus, auf den beiden Flügeln Gott Vater und Sohn. Der Bach schied die Fraisch des Oberamts Crailsheim und Feuchtwangen. 1732 hat Dinkelsbühl 15, das Kastenamt Crailsheim 4, das Stift Feuchtwangen 2 Hintersaßen. Früher hatte der benachbarte Adel und Patriziat Besitz im Ort. 1395 verkauft Kaspar Wernitzer zu Rotenburg an Hans Schlierberger zu Dinkelsbühl ein Gütlein zu B. und das Gütlein „die Ru“, 1429 Reinwolt v. Helmstadt und Anna von Dürrwangen ux. ein Gut an Engelhart Schmid zu D., 1435 Hans Wirt zu D. an Jörg Klaus die Hälfte eines Guts, dessen andere Hälfte der St. Johannismesse in D. gehörte, 1444 Hans Töder zu D. an Hans Schreyer zu Nürnberg ein Gut, 1609 Sim. Negelin v. B. ein Ohmdwiese in der Ruppas an Hans Neuberger von Halden. 1463 ertauschte Laz. Berlin von Hans v. Feuchtwangen ein Gut gegen das zu den Höfen, das Hans Veldner zu der Lintburg (bei Hall) zu einem Handroß baut (Dink. Arch.).

Die Kapelle zu S. Nikolaus erscheint erstmals 1444 urkundlich. Sie erwarb 1444 ein halbes Gut von Jörg Klaus, 1467 eine Wiese zu A(b)sbach am Furt von Konz Clem, Marstaller zu Dinkelsbühl, 1488 Wiesen zu Halden am Ruppasbach neben des Heiligen von Matzenbach Wiese. Auch die Kirche zu Leukershausen hatte ein Gut, das sie 1482 mit Erlaubnis des B. Rudolf an Joh. Emhart verkauften, Dink. Arch.

2. Haselhof, alt Haselach, fast unmittelbar an Marienkappel anstoßender Weiler an der Haselachklinge (= Wasser an den Haselstauden), von der Staatsstraße durchschnitten, hatte 1732 8 fürstlich brandenburgische Kammergüter, gab aber den Zehnten nach Dinkelsbühl.

1561 wird die Gemeinde H. mit Marienkappel über Hut und Trieb vertragen. 1698 kauft der Rentmeister Mur von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0351.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)