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Pfarrverband mit Ellenberg los und hielt sich nun zur evgl. Pfarrei Segringen. Im Streit mit Ellwangen behaupteten 1671 die Matzenbacher, eine freie Pfarrei zu haben, sie mögen sich in kirchlicher Hinsicht hinwenden, wohin sie wollen. St.A. Sie gebrauchten die Dienste bald des Pfarrers von Segringen, bald des von Rechenberg, später findet sich Matzenbach mit Wildenstein unirt, zu welchem die Evangelischen heutzutage lebendig und todt gehören. Die mit der Zeit wiederaufgenommenen Katholiken hielten sich zur alten Mutterpfarrei Ellenberg, sind aber seit Errichtung der katholischen Pfarrei Unter-Deufstetten dorthin gepfarrt und haben dort ihr Begräbnis.

Zur Gemeinde Matzenbach gehören:

1. der Fichtenhof, ein Weiler mit 6 Wohnhäusern 3 km nordwestlich von Matzenbach am Rand des Gunzenbachthälchens. Auf dem Hof zu der Fuchten halte Burkh. v. Wolmershausen auf Rechenberg 1461 Gülten, St.A. 1554 verkaufte Hans Hoffmann zu der Fuechten seinen Hof zwischen Kleinkonnenweiler und Krettenbach an seinen Sohn Georg, von dem ihn 1577 Dinkelsbühl erwarb. Der Hof war seit alter Zeit nach Stimpfach gepfarrt, die Evangelischen gehören zur Pfarrei Rechenberg.

2. Gunzach, nahe beim Fichtenhof, 2 km nordwestlich von Matzenbach hoch über einem kleinen Thälchen gelegener Weiler mit 12 Wohnhäusern. Die Einwohner sind zu 3/4 evangel., zu 1/4 katholisch, jene nach Wildenstein, diese nach Unter-Deufstetten gepfarrt.

Gunzach (Wasser eines Gunzo) gehörte in alter Zeit zur Pfarrei Weidelbach. 1319 verkaufte Götz Herrieder seinen Hof zu Gunzen und 2 Güter zu Welderichshub an den Spital zu Dinkelsbühl, Dk. A. Später gehörte G. ganz zum Rittergut Wildenstein.

3. Hahnenberg, auch Hahnenhof, im Thal des Buchbaches 1,65 km westlich von Matzenbach, besteht aus 2 Wohnhäusern. Der Hof gehörte dem Stift Ellwangen und hieß ursprünglich Heimenweiler (W. eines Heimo). 1327 vertauschten Konrad, der Dechant, und Konvent zu Ellwangen, eine Wiese zu Heimenweiler gegen einen Acker zu Krettenbach. Wer auf dem Hof zu H. saß, mußte die Gasse zu Krettenbach, welche gegen H. gieng, halb verzäunen. Zeugen: Reimar Hover und

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)