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Pfarrer gerieth in Konflikt mit dem tollen und vollen Feldkaplan, sein Haus wurde erbrochen, der Hausrath geraubt, der Schlot angezündet und er bis Weidelbach mitgeschleppt, wo man ihn am 12. Dez. losließ, nachdem er 3 Tage nichts zu essen und trinken bekommen. 1644 10. Febr. finden sich Sporkische Reiter, 1646 im Juli entführen die Bayern die Kirchenuhr, welche die Gemeinde von dem Juden Aaron wieder um 1 fl. 12 kr. einlöst. (Stift.Rech.).

Von späteren Kriegsereignissen sind zu nennen: 1675 liegt am 1. Mai 1 Kompagnie von Lüneburger Kriegsvolk in O. 1688 verbrennen die Franzosen am 20. Okt. 4 Gebäude in O. Dem Pfarrer werden Mobilien und Schweine geraubt. 1707 bezog der Markgraf ein Lager zwischen Roßfeld und Onolzheim. 23.000 M. liegen in O. und Altenmünster. Am 72. Juni ziehen sie nach Heilbronn, um sich vor Philippsburg mit General Thüngen zu vereinigen (Kb.)


Kirchliches. Onolzheim gehörte bis nach der Reformation zur Pfarrei Crailsheim. 1404 4. Okt. wurde Chor und Altar der Kapelle der hl. Maria von dem Würzburger Weihbischof Nikol. Posseck geweiht und erhielt 1415 von Wilhelm, Bischof von Damascus, einen Ablaßbrief. 1476 2. Aug. stiftete die Gemeinde eine ewige Messe in die Kapelle mit Zustimmung Barbaras v. Zipplingen, Witwe Karl Truchsessen, gen. Greners, bischöfl. Bestätigung vom 22. Aug. 1476. Die Heiligenpflege erwarb 1429 von Peter Regensburger zu Cr. den Zehnten auf den Äckern im Landzwingenhof und Ödenhof, 1468 3. Jan. von Adam v. Ellrichshausen 2 Güter (Cr. Urk.), 1473 von der Heiligenpflege zu Jagstheim ein Gut und 1475 einen halben Hof von Mich. Hörner zu Rotenburg. 1477 wird die abg. Kapelle des heil. Jodocus erwähnt, W. F. 10, 41. Die Reformation wurde um 1525 eingeführt. Die Pfarrei besaß eine ewige Kuh. 1609 brannte am 12. Apr. die Pfarrscheune ab.

Geistliche: Mich. Clingler Kaplan 1476. Joh. Weiß 1528. Pfarrer: Joh. Gärtner 1530. Joh. Ziegler 1548–49. Joh. Arzt 1549–55. Heinr. Horn 1555–92. Joh. Horn 1592–99. Joh. Weingärtner 1599–1629 (Seine Frau Tochter des Buchsetzers Mich. Liesenberger in der Druckerei des Hans Luft und Crato in Wittenberg). Sim. Stieber 1629–32. Joh. Ufner 1632–70. J. P. Strigel 1671 bis 1712. G. Christoph Zimmermann 1712–15. G. Alb. Kepner 1715–28. Joh. Hein. Haan 1728–51. Joh. Fr. Frank 1751–64.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0403.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)