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würzburgisches Lehen der Grafen von Flügelau, welche dort den Kirchsatz hatten, Arch. für Uf. 24. Auch war Roßfeld der Sitz eines gräflichen Amtes, das aber gleichbedeutend mit dem Ämtlein Onolzheim scheint, s. d.

Die Grafen v. Flügelau (s. die Abhandlung von H. Baur, W. F. 8, 12 ff. und die Regesten 8 75 ff.) sind wohl ein Zweig der Herren von Lobenhausen, nach H. Bauers Vermuthung die Nachkommen Konrads v. Lobenhausen-Werdeck und seiner Gemahlin Adelheid von Langenburg. Der Name Flügelau, Vlugolowe, hängt vielleicht mit Fluhe, fluo Felswand (des Burgberg, vgl. auch den fränkischen Flurnamen Flyhöhe)[ER 1] zusammen. Erstmals erscheint ein Graf v. Flügelau, Kraft ca. 1240 in einer Ellwanger Urkunde neben Kraft v. Lare. Cod. bibl. fol. 55 königl. Bibliothek. Konrad 1258 als Zeuge für Ulrich v. Warberg. Wib. IV, 95 u. 1260, 1279 Zeuge in einer Urkunde K. Rudolfs über einen Vertrag zwischen den Schenken v. Limpurg und Hall Hans. II. 122. 26. Jan. 1280. Stäl. 3, 93, ebenso Comes de Vlugelow in einer Urkunde K. Rudolfs 1282. 27. Dez. Augsburg Mon. Zoll. 2, 143. 1286 Dom. Comes de Flugelaue Zeuge für Heinrich und Hildebrand v. Pappenheim. 1288 6. Jan. in der Urkunde der Geschwister v. Veinau über Güter in Zottishofen OA. Künz. und Ilshofen OA. Hall. Wib. II, 179, 4, 100. 1291 Otto v. Flügelau stiftet von seinen Gütern in Hilgartshausen an den Spital Rothenburg. 1293 aufgenommen in das Stift Würzburg Mon. boic. 38, 83. 1299/101 im Streit mit Pfarrer Nikolaus v. Krautheim. Reg. boic. 4, 699, 709, 5, 7. 1302 11. Febr. muß Otto v. Flügelau der Bestätigung der Schenkung des Pfarrsatzes von Krautheim an die Johanniter, welche sein Großvater Otto v. Eberstein gemacht und sein Oheim Heinrich v. Eberstein bestätigt, zustimmen. Reg. boic. 5, 22. 1302 1. Mai verkaufen Konrad und Otto v. Fl. mit Willen ihrer Mutter Beatrix v. Eberstein und ihrer Schwester Mechtild Güter in Westernhausen, Breitenthal, Eichesholz und Attenberg, 1302 31. Mai Güter und Rechte in Niedernhall außer den Eigenleuten, Wäldern und Weinbergen an Schönthal. St.A. W. F. 8, 77, 79. Vor 1305 kaufte Konr. v. Flügelau, Gemahl der Elisabet v. Neuffen, von Gerlach v. Breuberg den Theil v. Güglingen und die halbe Burg Blankenhorn, welche Rudolf von Neuffen, sein Schwiegervater, 1297 verpfändet hatte, Klunz. Zaberg. 1, 50, verzichtete auch 1303 14. Okt. gegen das Stift Speier auf den Kirchsatz zu Güglingen und Güter zu Pfaffenhofen, Stockheim und Weiler und erhielt dafür 2 Fuder Wein und 6 Pfd. H. Gült zu Güglingen l. c. 1304 16. Okt. verkauft Beatrix v. Eberstein Güter zu Braunsberg, Schenenbrunnen, Leibenstadt, die Mühle zu Ruwenthal (alles bei Niedernhall), an den Deutschorden in Mergentheim. H. A. Um diese Zeit hatte Konrad v. Fl. als würzburgisches Lehen die Kirchsätze an der Kapelle zu Kirchberg, an der Kirche zu Ilshofen, Roßfeld, Rupertshofen, Honhardt, Westgartshausen, das Gericht und den Zoll dort, die Burg Kirchberg, Güter in Niedersteinach, Forst, Mühle zu Hessenau, Neugereutzehnten zu Eichholz und Lendsiedel, den Laienzehnten zu Jagstheim, den Zehnten zu Dietenhofen (wo?) und Slursbach (Schlauersbach Bez.-Amt Heilsbronn),

Errata

  1. S. 417 Z. 11 l. Flyhöhe. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 417. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0417.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)