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Schenkungsbuch nennt 1085 Odelricus und Diemar von Burlougeswac, W. Urk. 1, 395, Odalrich auch 1098 W. U. I, 402. Gotebold 1090 und 1098. ib. 1, 396, 402.

Die Sage erzählt, ein Kaiser, der nach Rothenburg gezogen, um die Tochter des Herzogs dort zu heirathen, sei vor den Räubern in Burleswagen gewarnt worden (Mündl.). Jedenfalls muß B. auf irgend eine Weise an das Reich gekommen sein. Denn im Anfang des 13. Jahrhunderts saß hier ein Zweig der Reichsministerialen von Uffenheim. 1227 zeugt Friedrich von Burleswac mit seinem Bruder Ludwig v. Uffenheim, Reg. boic. 4, 743. 1235 ebenso, Muck, Gesch. des Kl. Heilsbronn 2, 258. Zweifelhaft ist Adelheid v. B., welche mit ihrem Gatten Adelbert von Steinach das Kloster Münchsteinach stiftete, Wib. 4, 68. Dieses Geschlecht führte die Mauer mit 2 gezinnten Thürmen im Wappen, und das ist nicht nur das Wappen der späteren ritterlichen Herren v. Burleswag, sondern auch derer v. Bebenburg, woraus sich der Zusammenhang der Herren v. Burleswag mit beiden Geschlechtern ergibt. Sie scheinen Burleswag nicht mehr unmittelbar als Reichslehen, sondern als öttingisches Lehen inne gehabt zu haben. Von dem Rittergeschlecht kennen wir Werner v. B. Ritter und seinen Bruder Raban (Rebelin), welche 1313 den Hof Sperwersbach (bayr. bei Dink.) an den Spital Dinkelsbühl verkaufen, Bürge ist Friedrich v. Burlswac mit Sifrid v. Kotspuhel, OA. Ellw., Dk. A.

Nachdem Konrad Schrimpfs v. Oettingen Besitz vom Reich eingezogen war, empfieng Werner 1323 4. Febr. Burleswag als Reichslehen v. K. Ludwig. Nach seinem Tod sollte es, wenn er keinen Erben hatte, an seiner Schwester Mann Konrad v. Ahelvingen fallen, Oefele 1, 743. Werner und seine Gattin Agnes verkauften 1335 den Hof Espach an Kraft von Hohenlohe, Öhr. Arch. Fritz v. B., 1337 hohenl. Vasall, Hans. II, 316, verkauft 1337 eine Wiese zu Gedelsbach, 1342 ein Gut daselbst an Gnadenthal, Öhr. Arch.; W. F. 9, 50, 1339 belehnt mit dem Patronat in Satteldorf. Biederm. (wo Wolmersh. willkürlich Zusatz Biedermanns). 1341 Fritz v. B. und Uta ux. (von Majenfels?) verkaufen ihren Theil an der Kelter zu Cleversulzbach an Bertold Sletz, St.A. 1345 verkaufte Uta oder Guta mit ihren Söhnen Seitz und Ernfried, und Burgsind und Grete, ihren Töchtern, Güter zu Hochtänn an Abt Kuno v. Ellwangen, St.A. 1346 verkauft Marquard, des Wirts (l. Fritz?) Sohn, von Burlswag mit den Gebr. v. Sulzbach eine Hube zu Gumpenweiler an Walter Gründelhard, Reg. boic. 8, 83; Jung Misc. 3, 230. 1353 verkauften Fritz und Uta ux. ein Lehen zu Geddelsbach OA. Weinsb. an die Messe St. Martin zu Öhringen. Sig. Engelh. sein Schwager, W. F. 7, 503. Uta v. B. Äbtissin zu Lichtenstern 1367, Mone OR. 11, 348. 1372 ib. 349, verkauft 1376 ihren Hof zu Cleversulzbach an Hans v. Thierbach, W. F. 9, 30. 1370 Engelhart v. B. siegelt eine Urkunde über Geddelsbach, Öhr. Arch.

Die Rechte Konrad Schrimpfs v. Oettingen wurden 1332 von K. Ludwig an Kraft von Hohenlohe als Lehen gegeben, Stäl. 3, 194. 1349 wurde Kraft der Jüngere mit Burleswag belehnt, St. 3, 220, vgl. Hans. 1, 447.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0434.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)