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die Abtei ab mit Ausnahme der Kirche, des Zehnten und der Güter der Pfarrei. Ein Propsteilehen verlieh 1520 Propst Albrecht an Georg Schenk zu St. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts waren das Kapitel und die Propstei Ellwangen die Herren von Stimpfach. Die Fraisch gehörte, obwohl Ellwangen 1471–72 erklärte, der Markgraf habe in St. nichts zu gebieten, Brandenburg-Ansbach, woraus Preußen 1797 die Landeshoheit ableitete und die Huldigung erzwang, auch Stimpfach vor die preußischen Gerichte zog. Da 1527 Brandenburg sich mit Ellwangen über Maß und Gewicht nicht einigen konnte, wurde das württembergische Maß und Gewicht für Stimpfach eingeführt, St.A. Die Gemeinde St. wurde 1514 mit Appensee über Hut und Trieb im Dümpfel am Furt, 1531 mit Siglershofen wegen des Binzwasens, 1712 mit Rechenberg wegen der Schafweide vertragen, Cr. Reg.; St.A.

Für die innere Ordnung der Gemeinde ist ein Vertrag von 1625 mit dem Pfarrverweser Joh. Weisung über Sturmläuten, Kirchenschlüssel und Zeit der Gemeinderathssitzungen zu bemerken, St.A. 1619 lagen württembergische Reiter im Quartier. 1820 5. Mai bricht ein Brand aus. 1830 19. Juli Hagelwetter.


Kirchliches. Die Pfarrei Stimpfach ist alt. 1170 ist der Pfarrer todt, deswegen übergab Bischof Herold von Würzburg die Pfarrkirche zu St. der von Abt Albert neugegründeten klösterlichen Niederlassung von Frauen in der cella S. Viti, die in dem Gemeindebezirk Stimpfach lag, ohne Zweifel das heutige Jagstzell, W. U. II, 157. Diese Cella muß bald eingegangen und Stimpfach nach der Bestimmung B. Herold wieder selbstständig geworden sein. 1188 wurde die Kirche von Bischof Gottfried v. Würzburg geweiht, Chr. Ellw.; Pertz, Mon. Germ. 10, 36. 1456 hatte der Pfarrer mit Hans v. Seckendorf-Aberdar vor dem geistlichen Gericht zu Würzburg zu streiten, St.A. Die Pfarrei hatte das Kapitel zu verleihen. Von der Reformation wurde St. nicht berührt. Der Pf. Johann Groß hielt 1528 an den päpstlichen Ceremonien fest. „Schickte man ihm einen Boten, so gab er nicht darum und sagte, es sei ihm von seinen Herren zu Ellw. verboten“, Nürnb. Kr.A. Doch hielten sich einzelne Einwohner zur evgl. Kirche, z. B. Eva Wernekerin amatrix evangeliis noluit in Stimpfach sepeliri, begraben zu Crailsheim 1540, 1. Mai, Cr. K. Von

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 445. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0445.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)