Seite:OACrailsheim0448.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auf dem alten Schloß, der sog. Rappenburg, stand vielleicht der Hof zum Burkler oder Kleinhof (Lare eines Burkhard), der von Ellwangen 1429 als Lehen an Burkhard von Wolmershausen gegeben ward, aber später nicht mehr genannt wird, StA.

Am Sulzbach, der bei der Ölmühle südwestlich von St. in die Jagst mündet, stand früher ein Hof, vielleicht auch ein burgliches Haus, auf dem die noch nahezu ganz unbekannten Herren von Sulzbach saßen.

Walter, Heinrich, Ulrich gen. Sulzbach, Geb. 1346, Reg. boic. 8, 83, s. Burleswagen. Ulrich der blinde Sulzbacher s. Leukershausen. 1361 St. Elisabethtag verzichtet Frau Juta, Ulrich Sulzbachers Wirtin, Anna, ihre Tochter, Engelharts v. Tanne Wirtin, auf die Güter, welche Rudolf v. Brettach verkaufte, Langenb. Arch. Wib. 4, Anhang 63. Rudolf v. Brettach und seine Schwester Hedwig sind Kinder der Juta, St.A.


20. Tiefenbach,
Gem. III. Kl., mit 634 Einw., 1. Tiefenbach, Pfarrdorf, 466 Einw., wor. 4 Kath., Fil. von Crailsheim; 2. Rüddern, Weiler, 73 Einw., wor. 3 Kath.; 3. Weidenhäuser Mühle, Haus, 11 Einw.; 4. Wollmershausen, Weiler, 84 Einw., wor. 1 eig. Konf.

Tiefenbach liegt auf der Hochebene, die westlich von der Jagst von Crailsheim gegen Ilshofen und Kirchberg sich ausdehnt, nahe dem Steilabfall des Jagstthales in der flachen Einsenkung des Schmidbachs, der unterhalb des Dorfes sich eine tief eingeschnittene und zerrissene Mündung in die Jagst gegraben hat. Die östliche Markungsgrenze bildet die Jagst in ihrem wilden, von Felsen überragten, einsamen, unwegsamen Bette, das nur für Mühlen Raum läßt. Durch den südlichen Theil der Markung fließt der Lindenbach, nach kurzem Lauf gegenüber der Heldenmühle in die Jagst mündend. Der weitläufige Ort mit vielen stattlichen Bauernhäusern und mehreren alten hochgiebeligen, gewaltigen Holzbauten, die sich der mehrfach gewundenen Straße entlang ziehen, macht einen wohlhabenden Eindruck. An einem alten Holzhaus soll bis vor wenigen Jahren an einem Balken MCCCCXXVI gestanden haben.

In der Mitte der auf der linken Bachseite gelegenen Hauptmasse des Dorfes, umgeben vom alten Gottesacker, erhebt sich

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0448.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)