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Georg den Theil seines Vetters an Unter-Deufstetten erworben und erlangte von Dinkelsbühl die Anerkennung des Gutes als eines freiadeligen Besitzes mit aller Herrlichkeit. Doch blieb P. Drechsel Stadtbürger und zahlte auch 25 fl. Stadtsteuer. Der Stadt Dinkelsbühl wurde ein Vorkaufsrecht gesichert, Dk. A. 1603 erbaute Peter Drechsel das Schloß mit der Schloßkapelle, welche am 18. Okt. für den evang. Gottesdienst eingeweiht wurde, Segringer Kb. (1607 Hans Georg Drechsel ux. 1. Susanna g. Unterholzerin † 1620 30. März. 2. Dorothea Gratiosa v. Weiden.) 1655 wurde das Rittergut dem Kanton Kocher einverleibt. 1664 trat Karl Heinr. Drechsel seinem Bruder G. Christoph seinen Antheil gegen 4000 fl. an U.-D. ab. Dessen Sohn Leonh. Ernst (ux. 1. Anna Magd. von Ehingen 1685. 2. Marg. Soph. v. Dacheroden 1687) starb bald nach dem Vater. Nun kam das Gut durch Kauf 1694 an Ignaz Weinhard, ötting. Pfleger zu Kirchheim, und von diesem 1698 an Phil. Fr. Ad. v. Leonrod um 15.000 fl. (20 Unterthanen zu U.-Deufstetten 2 zu O.-D. 1 zu Radach, 2 Sägmühlen), St.A. Statt Leonrods trat 1699 Kraft von Crailsheim, Geh. Rath und Obervogt zu Ansbach, in den Kauf ein, von dessen Witwe Kaspar Rudiger, als Herr von Rüdingfels 1710 von Kaiser Joseph I. geadelt, U.-D. 1709 erwarb. Er baute das Schloß ganz neu, doch war schon 1699 ein Baumeister darin thätig. Caspar v. Rudingsfels gibt 1713 der Propstei Ellwangen für deren Jagdbezirk Steinboß in Unterdeufstetter Markung 25 fl., weil derselbe zu Ackerland angelegt war. St.A.[ER 1] Nach seinem Tod brach der Gant über seiner Erbmasse aus. Nun kaufte 1742 Ritterrath vom Holtz das Gut um 24.000 fl., Eberhard Max v. Holtz bekam 40.000 fl. dafür von Chr. Ludw. Karl von Pfeil, preuß. Geheimerrath und Minister beim Kreise Schwaben und Franken. (Vergl. H. Merz, Pfeils Leben 1863). Der fromme Pfeil war für die Hebung Deufstettens sehr thätig. Nach seinem Tod blieb seine Witwe im Genuß bis 1794. Nun kam es als Fideikommiß an Pfeils Schwiegersohn Alex. v. Seckendorf-Gutend, welcher den Enkel Pfeils C. v. Metz († 1794 im Feld) und Pfeils zweiten Schwiegersohn Fr. J. Heinr. v. Soden mit Geld entschädigte. Seitdem ist U.-Deufstetten als Familienfideikommiß bei der Familie Seckendorf-Gutend geblieben. 1

Von anderweitigen Besitzern ist zu nennen: Die Kirche U. L. F. zu Ellenberg, welche 1386 eine Wiese an der Rot zu Tiufstetten von Liupolt Hover zu Dinkelsbühl, 1396 ein Gütlein von Hans Zirkers Witwe erkaufte, St.A. Die 2 Ellenberger Güter wurden 1801–03 an die Freih. v. Seckendorf

Errata

  1. Satz eingefügt, siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 474. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0474.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)