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und Margarete Abt in Cr. 1602 s. oben. 1557 und 1587 erscheinen als Dorfherren Brandenburg zugleich für die geistlichen Korporationen in Crailsheim, Ulrich (1585 Hans Eitel) von Knöringen, die Herren von Crailsheim, der Spital und Deutschorden zu Dinkelsbühl. 1517 vertrug sich die Gemeinde mit Hans v. Seckendorf auf Kreßberg wegen Hut und Trieb, der W. und Lustenau bleiben soll wie vor Alters, doch sollen sie H. v. Seckendorf einen Durchtrieb gegen Abesbach lassen, aber nicht durch Wiesen und besamte Felder. Das „Anspellein“ soll W. bleiben, die Straße nach Lustenau, welche H. v. Seckendorf im Streit verhegt, soll er öffnen, Cr. Reg. 1521 wird die Hut auf dem Hubwasen den Gemeinden W. und Halden zugesprochen. W. darf bis an St. Leonhards-Wasen, Halden bis zur Huebesfurt treiben, ib.

1551 einigen sich die Dorfherren und erlassen 1585 eine Dorfordnung. 1571 10. Juni brannten 26 Dächer, darunter 11 Wohnhäuser gegen Lustenau zu ab, Westg. Kb. 1598 grassirte die Ruhr, 1612 die Pest (1613 auch in Wäldershub u. Goldbach).

Im 30jährigen Krieg hatte der Ort viel zu leiden. 1620 14. Mai, 1625 August lagen Soldaten im Quartier. 1632 21. Juli wurde der Pfarrer mit den Bürgern von den Kaiserlichen verjagt. 1633 wird ein junger Mensch erschossen. 1634 27. März fallen die Soldaten ein. Nach der Nördlinger Schlacht verbrannten die Kaiserlichen, welche den Ort und die Kirche plünderten, 53 Gebäude sammt dem Pfarrhaus; die Häuser lagen noch 1637 wüste, nur 30 Morgen gebautes Feld war vorhanden. Die Einwohner waren nach Crailsheim geflüchtet. 1648 Mai Flucht nach Crailsheim, und 1649 im August lagen ringsum in der Gemeinde Soldaten, Kb.

1677 Okt. erscheint aufs Neue Einquartierung, 1712 Nov. liegt das fränk. Kreiskürassierregiment im Winterquartier, 1735 Soldaten vom Regiment Khevenhüller, 1736 7./8. Juni zweitägiges Quartier, ebenso 1810 7. Jan. (Kb. und Notizen v. Pf. Seuffer).

1732 hatte das Kastenamt Crailsheim 3, die Kirche zu Waldthann 4, die zu Mariäkappel 2, die Pflegen zu Crailsheim 12, der Deutschorden 1, Dinkelsbühl 18 Unterthanen. Von Zehnten hatte die Pfarrei Waldthann 4/8, die von Mariäkappel 1/8, Dinkelsbühl 3/8, die v. Knöringen aber von 4 Höfen.

Die Kirche zu St. Ägidius bestand schon um 1400 zur Zeit Reinbots von Wolmershausen auf Kreßberg und seiner

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 483. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0483.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)