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4. Neuhaus, ein Ende des vorigen Jahrhunderts an der frequenten Staatsstraße auf dem Kamm der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau erbautes Wirthshaus, umgeben von herrlichen Tannenwäldern, gewährt eine herrliche Aussicht auf die Ellwanger Berge, besonders die Kirche auf dem Schönenberg und auf die Albberge bis zum Rechberg, steht in kirchlichem Verband mit Westgartshausen.

5. Rötsweiler, ein kleiner Weiler mit 5 Häusern, liegt auf der Höhe südlich von Waldthann in idyllischer Waldeinsamkeit.

R., alt wahrscheinlich Ruzzenweiler, der W. eines Ruzzo, gehörte dem Spital Dinkelsbühl. 1391 gab Bertold Goldbach für sich und seinen Gesellen Cunz v. Crewelsheim 15 Schill. und ein Fastnachtshuhn aus einem Gut zu Röschweiler an den Spital zu Dinkelsbühl, Dk. A. Etwas später gibt Hans Altenburg aus Goltbachs Gut zu Röschweiler Gült an das Spital (Gültbuch des Spitals Dink. v. 1391 ff.). 1402 wurde für die Kirche zu Waldthann 2 fl. Gült aus einem Hof zu R. erkauft (Not. v. Pf. Seuffer). 1428 verkaufte Adelheit Myndstein, Hein. Myndsteins sel. We., Hans Schmid ihr Schwiegersohn, Margareta, ihre Tochter, B. zu D. an Hans Berner, Becken daselbst, ihr Gilt zu R., darauf der junge Zerrer saß, Dk. A. 1437 stiften Engelhard Rot und Adelheid ux. in die Kirche zu Waltann den halben Zehnten zu Rötsweiler, Stegen, Ramprechtshausen und Hertenberg, davon dem Dekan zu Dinkelsbühl 60 Pf., dem Pfr. zu Lustenau 40 Pf. zustehen, Nürnb. Kb., Cr. Reg.

6. Ruppertsbach (der Bach eines Ruodbero ?), in waldabgelegener Einsamkeit hoch über einem Seitenthälchen des Reiglersbaches, ist ein wohlhabender Weiler, der zur Pfarrei Lustenau gehört. Der Ort war dinkelsbühlisch. 1386 hatte der Deutschorden in Mergentheim von Conz Pysser und Agnes ux. ihr Gut zu Rupersbach erkauft, Reg. boic. 10, 196, das an Matth. Härttlin, B. zu Dinkelsbühl verkauft wurde und von diesem 1435 an Leirhansen zu Bergbronn kam, Dk. A. 1474 gab Anna Creissin, We. Hans Reinhardts zu Crailsheim, ihrem Adoptivsohn Hans Metzer von Cr., Bürger zu Mergentheim, mit Hand und Halm ihren Hof R., Dk. A. Den Zehnten bezog die Pfarrei Lustenau, später die Herren von Knöringen.

7. Stegenhof, ein Hof in einsamem Waldthälchen, südwestlich von Waldthann, früher zum „Stegen“ d. h. zur Treppe

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Crailsheim. W. Kohlhammer, Stuttgart 1884, Seite 488. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OACrailsheim0488.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)