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III. Diluvium.

Das Diluvialgebilde besteht theils aus Gerölle und Sand, theils aus Lehm. Von dem erstern finden sich besonders bei Köngen an den Thalabhängen des linken Neckarufers machtige, 50–60 Fuß hohe Ablagerungen, welche wahrscheinlich an die mittlern Schichten des Keupers angelagert, aber noch nicht durchsunken sind. Die Gerölle bestehen größtentheils aus Geschieben des Jura der württembergischen Alp, dann aus Geschieben des Keupers und Lias, und kommen von Linsengröße bis Faustgröße vor: häufig sind sie plattgedrückt, abgeschliffen, und liegen in einem ockerbraunen Diluvialsand.

Der Diluviallehm ist meist gelblich oder röthlichgrau, und enthält mehr oder weniger sehr feinen Quarzsand in feiner Mischung; er findet sich häufig, doch meist auf den Anhöhen, wo er unter einer 2 Fuß mächtigen Dammerde, eine 3–4 Fuß mächtige Schichte bildet, die entweder auf Liaskalk oder Liassandstein aufruht.

In dem Diluviallehm am Fuß der Ebershalde wurde vor drei Jahren auch ein Stück vom Unterschenkelknochen des Mammuth gefunden.

IV. Alluvium.

Aus der Alluvialformation finden sich zwei Gebilde: Geschiebe mit Sand und jüngster Süßwasserkalk.

1. Geschiebe und Sand.

Die Alluvialgeschiebe und Sand bilden größtentheils die Sohle des Neckars, und somit das Flußbett desselben; sie sind 8 bis 12 Fuß mächtig aufgelagert und ihre Bildung dauert immer noch fort, da jährlich aus den in den Neckar einströmenden Alpflüßchen neue Bruchstücke abgerissener Felsarten herbeigeführt werden.

In dem neuangelegten Bierkeller bei Ober-Eßlingen sieht man eine sehr interessante Ausfüllung von diesen Geschieben in dem graulichweißen Keupersandstein.

Die Geschiebe selbst, von ähnlicher Form und Größe wie die Diluvialgeschiebe, bestehen größtentheils aus den Felsarten der württembergischen Alp, worunter die des weißen Jurakalks die häufigsten sind; weniger häufig kommen die des Coralrags und des Juradolomits vor. Außerdem finden sich auch Geschiebe von Muschelkalk, aus der Keuper- und Liasformation vor.

2. Süßwasser-Kalk.

In dem Kerschthale bei Nellingen findet sich an dem nordöstlichen Abhang dieses Bachs eine Anlagerung des jüngsten


    longiconus, acuminatus, longidens, Gyrolepis Albertii, tenuistriatus, Sphaerodus minimus, Nothosaurus, Termatosaurus u. a.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 028. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_028.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)