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Jahrmärkten. Selbst das früher allgemein gewesene Eierlesen am Ostermontag wird nur hier und da noch gehalten. Eine Feierlichkeit ist, so viel wir wissen, auf den Eßlinger Bergen und im Neckarthal allgemeiner als anderwärts, nämlich die Abnahme des Kränzchens oder der Flitterkrone, welche der Braut am Schlusse der Hochzeit im Kreise der Familienangehörigen und Verwandten unter Gebet, Gesang und Segenswünschen vom Haupt genommen wird.

Die Mundart ist die unangenehme der mittleren Neckargegend; sie entbehrt das Kräftige und dabei Treuherzige des Oberländer Dialekts, ohne doch die angenehme Weichheit und die gebildeteren Formen der Sprechweise des tieferen Unterlandes hören zu lassen.


IV. Wohnorte.

1. Orte.
A. Zahl, Gattung und Areal.

Der Oberamtsbezirk zählt im Ganzen 39 Wohnplätze, und zwar 1 Stadt, 14 Dörfer, 17 (größtentheils zerstreute) Weiler, 5 Höfe und Mühlen und 2 einzelne Wohnsitze. Unter den Dörfern sind 13 Pfarrdörfer, 4 mit Marktgerechtigkeit. Schlösser sind 4 vorhanden, darunter ein königliches (Pavillon), ein gutsherrliches und zwei zu Privatgütern gehörige. – Der Flächenraum sämmtlicher Gebäude und Hofstätten beträgt 2922/8 M.


B. Lage, Größe und Beschaffenheit.

Diese Wohnorte liegen theils im Neckarthal, wie Eßlingen, Pfauhausen, Plochingen, Altbach, Zell, Sirnau, Ober-Eßlingen (theilweise), Weil und Mettingen; theils an den Thalgehängen, und zwar rechts: Köngen, Deizisau und Berkheim, links: Ober-Eßlingen, Hegensberg und die Eßlinger Filialien. Den Fildern gehören an: Nellingen,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 044. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_044.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)