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unter dem General-Superintendenten von Denkendorf. Die im Jahr 1810 gebildete Diöcese Eßlingen, welche nach und nach sämmtliche evangelische Orte des Bezirks in sich begriff (zuletzt Köngen, Wendlingen und Aichschieß, s. Ortsbeschr.), wurde 1810 dem Generalat Urach, 1823 aber dem Generalat Ludwigsburg zugetheilt.

Der katholische Landcapitels-Sitz war seit der Reformation bis in die neuesten Zeiten in Neuhausen; gegenwärtig stehen die vier katholischen Gemeinden, Eßlingen, Neuhausen, Pfauhausen und Steinbach unter dem Decanat Stuttgart.

Die mehrfachen Veränderungen der politischen Eintheilung s. im Einzelnen in der Ortsbeschr. Nachdem die ehemalige Reichsstadt in den Jahren 1802–1806 der neuwürttemb. Regierung in Ellwangen untergeben gewesen, wurde der in letzterem Jahr gebildete Oberamtsbezirk dem Kreise Stuttgart, 1810 der Landvogtei am Rothenberg, und 1817 dem Neckarkreise zugetheilt.


Alterthümer.
A. Römische.

Von den verschiedenen Straßen, welche nach allen Richtungen aus der Römerstadt bei Canstatt, die wir als den Hauptort der römischen Besitzungen am mittleren Neckar zu betrachten haben, ausliefen, nahmen zwei ihre Richtung in längeren Strecken durch unsern Bezirk (von den übrigen s. hienach). Die Spuren der einen erscheinen oberhalb Serach bei der Catharinenlinde, am deutlichsten aber im Eßlinger Stadtwald, wo sie in schnurgerader Richtung ostwärts zieht und die Nordgrenzen der Gemeindemarkungen Ober-Eßlingen, Zell und Altbach bildet, auch theilweise noch befahren wird. Ihre Fortsetzung im Oberamt Schorndorf soll unter dem Namen Kaiserstraße ihre Richtung gegen Hohenstaufen nehmen. Wie wohl alle Römerstraßen, so wurde auch diese noch lange im Mittelalter gebraucht,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_085.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)