Seite:OAGöppingen 007.png

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ihrer geringen Erhebung wenig geeignet, dem Thale besondere Reize zu verleihen, um so mehr als durch die häufigen Windungen die Aussicht in die Ferne verschlossen wird. Von Faurndau an aber, wo die Fils eine geradere Richtung zu verfolgen beginnt, und das Thal bald eine etwas bedeutendere Breite gewinnt, entfaltet sich eine mit dem wildromantischen Charakter des obern Filsthals oder Wiesensteiger Thals scharf kontrastirende freundliche, durch die Ansicht des Rehgebirges und der Alp gehobene Landschaft. Bei seinem Eintritt in den Bezirk von oben her hat das Filsthal eine Höhe von beiläufig 1100 Pariser Fuß und senkt sich auf einer Strecke von etwa 61/2 Stunden bis Reichenbach auf eine Höhe von beiläufig 900 Fuß.

Ein ganz anderes Bild bieten die beiden Alpthäler von Gruibingen und Ganslosen mit ihren schluchtigen Zweigen, den bedeutenden sie begrenzenden Höhen, den schroffen, kahlen Thalwandungen dar, welche beide etwa eine Stunde lang sind, und deren ersteres in der Richtung von Nordwest gegen Südost, letzteres in der Richtung von Nord nach Süd dem obern Filsthal entgegen streichen. Näheres in der Ortsbeschreibung.


2. Höhlen und Klüfte.

Bedeutendere Höhlen findet man nicht im Bezirke. Am Rufsteinberge bei Gruibingen sind zwei kleine vorhanden, deren eine eine Quelle in sich schließt. [1] Auch am westlichen Abhang des Gipfels des Hohenstaufens finden sich zwei Höhlen, das obere und das untere Heidenloch genannt; am Eingang sind sie ziemlich eng und nieder, weiterhin aber erreichen sie eine solche Höhe, daß man aufrecht darin stehen kann; sie sind bis auf eine Länge von etwa 2 Ruthen zugänglich. Erwähnung dürfte es ferner verdienen, daß im

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 007. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_007.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die letztere heißt das „Schlagstüble“ die andere der „Höhlenstein.“ Diese ist 30' lang und 20' breit, und auf ihrem Plateau genießt man eine unendliche Fernsicht.