Seite:OAGöppingen 022.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ganzen Lande, wie z. B. die Felder in der Umgebung des Merzenhofes zeigen. Das häufige Vorkommen von Lehm im Bezirk hat in den verschiedensten Gegenden desselben zur Anlegung von Ziegelbrennereien Anlaß gegeben. Gruben mit mehr weißem, fettem Lehm, wie er für Töpferwaaren sich eignet, sind seltener; auf der Markung der Oberamtsstadt findet sich eine solche und liefert das Material für eine ins Große getriebene Fabrikation von gutem, dauerhaftem Töpfergeschirr. In der Gegend von Hohenstaufen gegen Bartenbach hin findet sich ein leichter Sandboden. An manchen Orten hat die Ackerkrume nur eine geringe Mächtigkeit, so daß daraus namentlich für die Obstbaumzucht Hindernisse erwachsen; man braucht nicht tief zu graben, um auf Liaskalk, Liasschiefer, Kalkgerölle zu kommen. Letzteres findet sich insbesondere häufig im Filsthal. In der Nähe von Eschenbach ist eine mächtige Anhäufung von Kalkgerölle, die zur Benützung beim Straßenbau ausgebeutet wird. Torfboden besitzt der Bezirk nur wenig; blos auf der Markung von Heiningen findet sich eine Strecke von einigen Morgen; der Torf ist jedoch nur 1 bis 2 Fuß mächtig und scheint noch nicht die gehörige Dichtheit erlangt zu haben, weßhalb bis jetzt an dessen Ausbeutung nicht gedacht wird.


7. Klimatische Verhältnisse.

Hinsichtlich der klimatischen Verhältnisse findet ein nicht unbedeutender Unterschied zwischen den verschiedenen Theilen des Bezirks statt. [1] Mais (Welschkorn) wird selbst noch in Gruibingen (doch nur in frühen Sorten) gezogen; dagegen fällt der Bezirk schon außerhalb die Region des Weinbaues, die sich übrigens unmittelbar an ihn anschließt. In

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_022.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Im Ganzen betrachtet, ist das Klima gemäßigt. Der Frühling tritt mit Anfang Mai’s und der Winter im November ein. Die Winterfrüchte reifen zu Anfang Augusts, die Sommerfrüchte vierzehn Tage später. Das Frühobst wird im August, das Kernobst im September und das Steinobst im Oktober reif.