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und Boll die meisten Einwohner und Ebersbach, Gruibingen und Boll die meisten Gebäude. Im Verhältnisse zur Größe der Markung sind Göppingen, Jebenhausen, Klein-Eislingen, Boll und Schlierbach am meisten, Gruibingen, Bartenbach, Ganslosen und Ottenbach aber am wenigsten bevölkert.

Das Vereinödungssystem tritt hauptsächlich nur in der Gemeinde Hohenstaufen und im Ottenbacher-Thale, das – weil sich viele Herrschaften in dasselbe getheilt hatten – früher häufig ein Schlupfwinkel von Jaunern und Diebsbanden war, auffallend hervor.


2. Gebäude.
A. Anzahl und Gattung.

Nach dem neuesten Kataster hat das Oberamt:

 Haupt- und Wohngebäude 4859
darunter zu öffentlichen Zwecken 162
 Nebengebäude 1484
6343

Unter den Hauptgebäuden sind 6 Schlösser (s. unten); unter denen für öffentliche Zwecke 41 Kirchen und Kapellen, 45 Rath- und Schulhäuser begriffen. Steuerfrei sind 256 Gebäude. Auf ein Wohnhaus kommen im Durchschnitt 5,2 Menschen; in Jebenhausen 7, in Schlierbach 6,4 und in Göppingen 6,3; dagegen in Gruibingen 3,2, in Bartenbach und Ottenbach 3,8.

B. Bauart und Material.

Die Gebäude in der Stadt und auf dem Lande sind im unteren Stockwerke von Sand- oder Kalksteinen, im Übrigen von Holz und mit Tuffsteinen ausgemauert; nur einige ganz wenige ältere Gebäude sind ganz von Stein. Die Dachbedeckung besteht allgemein aus Ziegelplatten, mit Ausnahme von Ganslosen, wo sich noch einige Strohdächer finden. Häufig sind die nördlichen Giebelseiten durch Bretterwandungen geschützt. In älteren Zeiten waren Schieferdächer eine nicht seltene Erscheinung.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 042. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_042.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)