Seite:OAGöppingen 051.png

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Staufeneck und auch über einige Orte am jenseitigen Ufer erstreckte, und schon im neunten Jahrhundert vorkommt, wird die Ortsbeschreibung zeigen. [1]

e) Der Obstbau ist von großer Bedeutung. Die Gras- und Baum-Gärten und Baumwiesen betragen 52905/8 Morgen; es sind aber auch noch unter den Küchengärten und Ländern Baumäcker begriffen. Mehrere Orte liegen ganz versteckt in Obstbaumwäldern. Namentlich Göppingen, Eschenbach, Schlath, Dürnau, Gammelshausen und Staufeneck etc. zeichnen sich aus. Äpfel, Birnen und Zwetschgen werden hauptsächlich gebaut, Kirschen weniger und Nüsse noch seltener. Die Kirschengeistfabrikation wird in Diegelsberg, das die größten Kirschenbaumanlagen im Bezirke hat, am stärksten betrieben. Auch in Bünzwangen findet sie Statt. Mehrere Orte, wie Wangen, Hattenhofen, Jebenhausen und Uhingen haben große Baumanlagen auf Gemeindeplätzen. Fast in allen Gemeinden sind Obstbaumschulen; in einigen, wie in Eschenbach und Rechberghausen, wird die Schuljugend in der Obstbaumzucht unterrichtet. In Hattenhofen ist der Handel mit Obstbäumen von Bedeutung. In Göppingen stehen, neben einigen einzelnen auf Privatgütern, 75 Maulbeerbäume, welche die Stadt 1834 setzen ließ. Die Raupen, welche in der dortigen Wilhelmshilfe gezüchtet werden, erhalten die Blätter davon und gewährten 1843 35 Pf. Cocons. Wie die Kunstgärtnerei, so wurde auch die Obstzucht schon frühe in Boll mit Auszeichnung betrieben. Der berühmte Naturforscher J. Bauhin fand hier 1596 etwa 60 Sorten Äpfel und 40 Sorten Birnen, die er in dem obenerwähnten Buche abbildete und ihm meist selbst bekannt waren. Auch traf er dort verschiedene

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 051. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_051.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. An Zehentwein fiel 1535 der geistlichen Verwaltung: in Holzheim 8 Imi, im Untertübel zu Göppingen 5 Eimer, in Wangen 1 Eimer 2 Imi; 1550 der Kellerei: im Sachsentobel zu Göppingen 9 Eimer 5 Imi, in Faurndau 61/2 Imi. Die Vermuthung von Cleß (kirchliche Kulturgeschichte I, 189, daß in Faurndau nie Wein gebaut worden sey, widerlegt sich hiernach vollständig.