Seite:OAGöppingen 096.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Titel „Oberamtmann“ an die Stelle beider Vögte trat. Sogenannte „Stabsämter“ waren Ebersbach, Gruibingen, Hohenstaufen und Uhingen, von welchen nur Ebersbach bis in die neueren Zeiten einen Amtmann behielt. Finanzbeamte waren: der schon 1436 vorkommende Keller der Rentkammer, der Kloster Adelberg’sche Pfleger und der Stiftungsverwalter, welcher zugleich die geistliche Verwaltung zu versehen hatte; sämmtlich mit dem Sitze zu Göppingen. Durch Edict vom 27. Juni 1807 wurden, unter Zutheilung der entlegeneren Amtsorte zu dem Cameralamte Adelberg, alle diese Finanzbeamtungen in dem nunmehrigen „Cameralamte“ vereinigt, welches am 26. November 1808, nach Auflösung des Cameralamtes Adelberg, in ein Stadt- und in ein Land-Cameralamt getheilt ward. Durch das Organisationsedict vom 4. Juni 1819 wurden jedoch beide Ämter wieder vereinigt und endlich 1843, wie oben bemerkt, das Cameralamt mit dem Oberamtsbezirke gleichgestellt. Ein Forstamt war nie im Bezirke.

Bei der Eintheilung des Königreiches in 12 Kreise ward Göppingen dem Kreise Schorndorf zugetheilt und 14. Sept. 1810 der Sitz des Kreisamtes von da nach Göppingen verlegt. Bei der einige Monate später erfolgten Eintheilung in Landvogteien aber wurde Göppingen zum Sitze „der Landvogtei an der Rems und Fils“ bestimmt, und bei der neueren Eintheilung in Kreise unser Bezirk dem Donaukreise zugewiesen.

Um hier noch einige Rechtsalterthümer anzureihen, bemerken wir zunächst hinsichtlich des alten, bis zur Einführung des ersten Landrechts giltig gewesenen Erbrechtes,[1] daß in Göppingen, Albershausen, Faurndau, Hohenstaufen, Holzheim, Uhingen und Wangen reines Verfangenschaftsrecht, in Heiningen, Betzgenried, Boll, Hattenhofen und Schlierbach aber Verfangenschaftsrecht für den Mann und Theilungsrecht

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 096. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_096.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Nach den 1552 eingegangenen Berichten in der königl. öffentlichen Bibliothek.