Seite:OAGöppingen 206.png

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verkaufte der Gemeinde Groß-Eislingen 1487 sein eigen Holz, „genannt der ebne Kaw, an Prunnenwiler gelegen.“

f) Saurenweinshöfle, H. mit 8 evang. Einw., liegt an der Krumm, oberhalb Eschenbach. Da sich der Weinbau bis hierher erstreckte, so hat der Name des Hofes eine ominöse Bedeutung für den erstern. Der Hof gehörte dem Stifte Oberhofen und war diesem „vogtbar, gerichtbar vnd stabbar,“ zu dem Gerichte Groß-Eislingen.

g) Krummwälden, früher auch Wälden und Wälden an der Krumm, W. mit 138 Einw., wor. 89 Kath., liegt an der Krumm, 1/2 St. von Groß-Eislingen. Rechberg hat seine Zehentrechte der katholischen Pfarrei Salach überlassen. Die grundherrlichen Rechte des Ortes stehen zu etwa 2/3 den Grafen von Rechberg wegen der Herrschaft Hohen-Rechberg und des Rittergutes Klein-Süßen zu. Der Hauptantheil daran gehört zur erstgedachten Herrschaft und bestand 1818 aus 5 Häusern mit 57 Einwohnern. Die Kirche zum heil. Jakob steht fast mitten im Ort und ist der paritätischen Gemeinde gemeinschaftlich. Dasselbe gilt von dem sie umgebenden Gottesacker. Sie wird durch einen eigenen Kirchenfonds erhalten. Die übrigen Verhältnisse theilt der Weiler mit Groß-Eislingen. In diesem kleinen Orte bildete sich unter drei Herren ein Condominat aus. Württemberg erhielt schon durch die Erwerbung von Hohenstaufen 2 Höfe, die – wie wir unten sehen werden – seit den ältesten Zeiten mit aller Hohheit in das Amt dahin gehört hatten. Einer gültete der Kellerei, der andere der Caplanei-Pfründe Lehren bei Ulm. Zwei weitere württembergische Lehengüter gehörten in das Gericht nach Göppingen. Eines derselben zu „Krumpgoweldi“ kam 1337 von denen vom Holz an Ulrich von Winkenthal, welcher es mit Zustimmung seiner Hausfrau Adelheid von Rammingen 1357 an Württemberg um 25 Pfd. Heller verkaufte; das andere war in ältern Zeiten „ein recht freyes Gut,“ das erst 1547 „zu den selbiger Zeit geloffenen trübseligen Zeiten“ unter den Schutz und Schirm Württembergs sich begab und bis 1682 mehr nicht als 2 Pfd. Schirmgeld zu reichen hatte. Dieß ist vielleicht die Hube, woraus 1350 Dietrich Willehalm von Staufen 1 Pfd. Heller dem Kl. Lorch verpfändete. (S. unten Hohenstaufen.) Sodann besaß das Stift Oberhofen 2 Lehengüter mit Vogtei und Gericht, deren Inhaber in das Gericht Klein-Eislingen gehörten. Die Viehweide war 1524 an die Gemeinde um 6 Pfd. 10 Sch. Heller verliehen zu einer „Stuttin,“ d. h. zu einem Fohlengarten. Soweit das eine Drittheil. Das zweite stand stets Hohenrechberg zu und bestand 1553 aus 3 Lehengütern. Das dritte Drittheil war ursprünglich auch eine Zugehör der rechbergschen Burg Ramsberg, die 1550 an die von Bubenhoven kam, welche nach Erwerbung des Rittergutes Klein-Süßen im J. 1575 ihre Rechte

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)