Seite:OAGöppingen 242.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als eben Conrad sich hier befand, ums J. 1127 belagert, so, daß Conrad dem Hunger und den päpstlichen Bannstrahlen entfliehen mußte. Er fand auf der Burg Hohenberg und in Rottweils Mauern Schutz und Hülfe und schlug von hier aus seinen Feind aufs Haupt. Nach dessen Tod 1137 erhielt er aber durch den Papst einen Gegenkönig in Heinrich dem Welfen, Herzog von Bayern. Conrad starb nach einer weisen und thatenvollen Regierung 1152. Seine Gemahlin war Gertraud, Graf Beringers von Sulzbach Tochter, die ihm zwei Söhne gebar: Heinrich, 1147 zum römischen König erwählt und vor seinem Vater (1150) gestorben, und Friedrich, Herzog von Rotenburg, der 1167 kinderlos in Italien starb.

c) Conrads Bruder, Friedrich der Einäugige, welcher 1147 starb, hinterließ zwei Söhne, Friedrich und Conrad. Conrads III. Nachfolger auf dem deutschen Kaiserthrone war sein ebengenannter Neffe, Friedrich I., Barbarossa oder Rothbart zugenannt und 1121 geboren. Seine Großthaten, seine Kämpfe mit dem Papste und Italien, die er stets in Gehorsam zu halten strebte, sind allbekannt. Auf einem Kreuzzuge begriffen, starb er den 10. Juni 1190 im Morgenland; er ertrank in einem Flusse bei Seleucia, den er durchschwimmen wollte. Er hatte mehrere Kinder. Sein Sohn

d) Heinrich, nachmals der Sechste, den ihm Beatrice von Burgund 1165 geboren, war schon 1169 zum römischen König gekrönt worden und folgte seinem Vater auf dem Throne. Seine Gemahlin Constantia brachte ihm das Anrecht auf das Königreich Sicilien zu; jenes traurige Erbtheil, das in seinem Enkel Conradin dem Hause Hohenstaufen den Untergang bereitete. Nach siebenjähriger Regierung starb Heinrich 1197 zu Messina in Sicilien. Sein Streben, die deutsche Krone erblich an sein Haus zu bringen, mißlang; doch wußte er die Wahl seines einzigen Sohnes Friedrich zum deutschen Könige durchzusetzen.

e) Sein 1181 geborener Bruder Philipp folgte ihm nun, zunächst als Vormund seines minderjährigen Neffen, auf dem Throne. Diesen gegen die schlaue Politik Italiens und gegen die Hinterlist des Papstes, des Feindes seines Hauses, zu behaupten, entwickelte er zwar große Geisteskraft; aber doch mußte er Italien seinen Feinden räumen und bald auch mit einigen Gegenkönigen kämpfen. Wenige Jahre, nachdem er sich mit dem Papste ausgesöhnt, am 21. Juni 1208, wurde er von Otto von Wittelsbach zu Bamberg meuchlings ermordet. Seine Gemahlin, Irene, des griechischen Kaisers Isak Tochter, die ihm drei Töchter geboren, starb – wie wir oben S. 236 sahen – auf Hohenstaufen und wurde im Kl. Lorch, wo viele Hohenstaufen ruhen, begraben.

f) Friedrich, nachmals der Zweite, der vorerwähnte Sohn

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_242.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)