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Kl. Adelberg dem Staate, der kleine der Pfarrei Uhingen zu. Von den übrigen dem Staate zustehenden grundherrlichen Rechten hat die Gemeinde seit 1817 für 516 fl, abgekauft, worunter namentlich alle Laudemien. (S. auch S. 83.)

Sparwiesen liegt auf einer waldigen, gegen die erste Alpstufe hin sich erstreckenden, Hochebene, nicht ferne vom Butzbach. Die Lage ist gesund; in trockenen Jahren entsteht etwas Wassermangel. Der Ort ist auf Felsen gebaut und zählt 41 Haupt- und 21 Neben-Gebäude, worunter ein eigenes Schulhaus. Die Sterblichkeit ist gering (S. 36); die Einwohner sind hübsch, wohlhabend und nähren sich von dem Ertrage ihrer an Getreide und Futter fruchtbaren Felder. In der Nähe ist ein bedeutender Lias-Sandsteinbruch. An Gewerben ist nur eine Ziegelei zu nennen.

Der Ort war stets Filial von Uhingen und gehörte in älteren Zeiten auch in das Gericht und Ämtchen Uhingen. Am 30. Okt. 1685 wurde hier erstmals eine eigene Winterschule errichtet.

Sparwiesen scheint seinem größeren Theile nach aichelbergisch gewesen und mit Uhingen erworben worden zu seyn. An der Lehensherrlichkeit waren aber auch die Herzoge von Teck betheiligt; denn als 1294 Hainiricus dictus de Dürnen alle seine Güter »sita apud Sparrewisen, in agris, pratis, nemoribus, domibus, ortis etc.« dem Kl. Adelberg um 25 Pfund Heller verkaufte, verspricht er literas Domini ducis de Tecke suo sigillo signatas, venditionem hujusmodi ratificantes« beizubringen. Württemberg besaß schon vor 500 Jahren ausschließlich alle Hohheit und Obrigkeit, sowie 2 Lehengüter, wovon eines bis 1635 unter den Stab und das Gericht nach Albershausen gehörte. Adelberg besaß 2 Höfe, das Stift Faurndau durch Vermächtniß des Haus von Ahelfingen 1 Hof und die geistliche Verwaltung 2 Güter, wovon eines von der Frühmeß-Pfründe Hattenhofen und das andere von der St. Laurentius-Caplanei zu Betzgenried herrührte. Auch zum Rittergute Filseck gehörte früher 1 Lehengut.

Sparwiesen wurde zugleich mit Uhingen im Dreißigjährigen Kriege zerstört, war aber 1692 wieder ganz aufgebaut.


33. Gemeinde Uhingen,
bestehend aus 6 Parcellen. G. E. 1257.

a) Uhingen, früher Ugingen, Uwingen und Uihingen, evangel. Pfarrdorf mit Markt-Gerechtigkeit und 1003 Einw., wor. 7 Kath., liegt westlich 11/2 St. von Göppingen zu beiden Seiten der Fils, an der nach Ulm führenden Landstraße. Die Gemeinde gehört in die II. Classe der Gemeinden und ist rechts der Fils dem Forstamt

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Göppingen. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAG%C3%B6ppingen_291.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)