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in dem Wegstetter Wald in einem Verhack lang aufhalten müssen; Manche wurden 1634 getödtet, Viele rieß die Pest hinweg. Der Ort hatte 1741 nur 18 Bauernhäuser und 1767 136 Einwohner.

b) Algishofen, 1/2 St. nördlich von O. (Ober-Gröningen) beim Einfluß des Röthenbachs und Suhbachs in den Kocher. Dazu gehören eine Mahlmühle und die einzelnen Häuser Röthenbach und Brand. Limpurg kaufte 1436 mit Gröningen die Mühle und 2 Güter; 1741 waren in 8 Wohngebäuden 8 Unterthanen und 1 Ausdinger; 1767 42 Einwohner.

c) Brandhof, 1/2 St. nördlich von O. über dem linken Kocherufer. Eine neuere Ansiedelung.

d) Buchhof, 3/8 St. nordwestlich von O. auf der Hochfläche über dem sogenannten Buchwald; ursprünglich ein kleiner Hof, der 1767 nur 5 Einwohner hatte.

e) Fach, früher Vach, 5/8 St. nördlich von O. auf der Grenze des Oberamts Aalen und dem linken Kocherufer. Hier war Kloster Lorch frühe schon begütert; 1239 überläßt es „mansum nostrum situm in Vache“ einem Ritter Ulrich von Merchingen auf Lebenszeit gegen 12 Pfund Heller. S. auch Kemmnathen und Stixenhof. Ein Gut erwarb Limpurg mit der Herrschaft Gröningen; ein zweites, das 1414 der Gmünder Bürger Cyr Kirchberg an die St. Veitskapelle zu Gmünd verkauft hatte, wurde 1557 von der Stadt Gmünd erwechselt. Auch die Herren von Adelmann zu Hohenstatt hatten ein Gut, das 1741, wo Limpurg 3 Unterthanen und 2 Ausdinger hatte, in den Händen der Propstei Ellwangen sich findet.

f) Schlauchhof, 3/8 St. nördlich von O. über dem linkseitigen Kocherufer; ein 1702 angelegtes Waldgütchen.

g) Suhhaus, 3/8 St. nordwestlich von O. am Suhbach, auf der Markung von Schlauchhof.

h) Wahlenhalden, 5/8 St. nördlich von O. über dem rechtseitigen Kocherufer. Ein kleines 1720 auf dem zu Algishofen gehörigen Felde Wahlenhalden angelegtes Gütchen.

Zwischen Algishofen und Schlauchhof erhebt sich auf dem linken Kocherufer ein Hügel, der „Schloßburren“ genannt, wo man noch Reste von Wall und Graben sieht. Das Volk spricht von einem Schlosse Eulenburg, das hier gestanden habe. Ob die Burg der ursprüngliche Sitz der Herren von Gröningen gewesen und diese später nach Gröningen übergesiedelt, muß dahin gestellt bleiben.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)