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g) Schönberg, 1/2 St. südöstlich von U. in einem Waldthälchen, das von dem Steigersbach, mit dem sich hier der Osterbach vereinigt, bewässert ist. Limpurg besaß schon 1374 ein Gut und erwarb ein anderes, das noch 1453 Ulrich von Rechberg gehört. Der Ort hatte aber auch eine Kirche, die jedoch schon vor 250 Jahren nicht mehr vorhanden war. Man weiß nur, daß Hans Conrad von Hirnheim zu Wöllstein 1547 an Limpurg seine Vogteirechte auf den Heiligen zu Schönberg, das Pfarrlehen und die Kirchengüter, nebst dem „Kirchensatz“, zwei Unterthanen und andere Zinsleuten, wie er das Alles von seinen Voreltern ererbt hatte, abtrat. (Limp. Acquis. Doc.) Die Pfarrei war noch 1450 besetzt.

h) Wildgarten, 5/4 St. südwestlich von U. auf dem Wald, an der Staats-Straße. Hier war vor Zeiten ein herrschaftlicher Wildpark und dann ein Stuttenhof mit einigen Wohnungen. Das kleine Gut war noch zu Ende des verflossenen Jahrhunderts eine Domaine.

Bei Reippersberg lag der längst abgegangene Ort Mettelberg.


Vichberg,


Gemeinde II. Klasse mit 1396 Einw. a. Vichberg, Pfd. mit Stöckenhofer Sägmühle und Viehhaus, Hs. 525 Einw., wor. 1 Kath. b. Buschhof, H. 9 Einw. c. Dappach, W. 36 Einw. d. Diebach, Hs. 28 Einw. e. Erlenbach, Hs. 7 Einw. f. Gehrhof, W. 25 Einw. wor. 2 Kath. g. Glattenzainbach, M. 10 Einw. h. Hinterlangert, W. 31 Einw. i. Hornberg, W. 64 Einw. k. Kronmühle, W. 11 Einw. l. Michelbächle, W. m. Kleehaus, H. 83 Einw., wor. 1 Kath. m. Mittelroth, W. mit aa. Ölhaus, Hs. bb. Reute, Hs. zus. 308 Einw., wor. 2 Kath. n. Plapphof, W. 34 Einw. o. Rauenzainbach, W. 19 Einw. p. Retzenhof, H. 7 Einw. q. Rupphof, H. 18 Einw. r. Vorderlangert, W. 156 Einw. s. Waldeck, Schloß, 12 Einw. t. Wörbelhöfle, H. 13 Einw. – Ev. Pfarrei; Parz. i. p. u. q. Fil. von Murrhardt; die Kath. in Parz. a. f., l. und m. sind nach Hausen an der Roth eingepfarrt.


Der zwischen Hausen und Unter-Roth sich ausdehnende Gemeindebezirk gehört dem Roththale mit seinen beiderseitigen Gehängen und Höhen an und grenzt westlich an das Oberamt Backnang. Die Luft ist gesund. Cretins hat es jedoch von jeher im Thale gegeben. Die Thalbewohner sind untersetzte, übelsüchtige Leute, die Bergbewohner aber groß und kräftig. An Trinkwasser ist auch auf den Bergen kein Mangel. Zuflüsse der Roth sind von Norden her der Diebach und Erlenbach, von Süden und Südwesten der Rauhenzainbach, Glattenzainbach und Eichelbach, welche Sommers nur nach Regen fließen. Der Boden ist im Thal schwer, mit Lehm vermischt, auf den Höhen sandig, zum Theil mit Lehm vermischt, seine Fruchtbarkeit mittelmäßig, großen Theils gering. Die Vegetation ist 14 Tage zurück hinter der des Kocher- und Murr-Thales,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_229.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)