Seite:OAGaildorf 233.png

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kamen die bischöfl. Rechte an die Schenken, das Murrhardtisch gebliebene Patronat dagegen trat der Staat am 25. Aug. und 21. Nov. 1819 an die Grafen von Waldeck und Ysenburg ab und gelangte am 14. Nov. 1824 an die Standesherrschaft Limpurg-Waldeck ausschließlich.

b) Buschhof, 1/2 St. nördlich von V. (Vichberg) auf dessen Markung, über dem Diepach-Thälchen; ein neueres Söldengut.

c) Dappach, 3/8 St. südwestlich von V. auf dessen Markung; ein kleines Gut, 1338 Taubach genannt (s. zuvor).

d) Diebach, 3/8 St. nördlich von V. auf dessen Markung, am Diebach; eine neuere Ansiedelung.

e) Erlenbach, 3/4 St. nördlich von V. am Ursprung des Erlenbachs; gleichfalls neuere Ansiedelung.

f) Gehrhof, 5/8 St. nordöstlich von V. am Erlenbach; eine um 1700 angelegte Sölde.

g) Glattenzainbach, 3/4 St. südwestlich von V. am Glattenzainbach; scheint nach 1790 angelegt worden zu seyn.

h) Hinter-Langert, 3/4 St. südwestlich von V. an der Oberamtsgrenze, um 1780 (auf Limpurgischem Boden) angelegt.

i) Hornberg, 1 St. südwestlich von V. auf dem Hornberg, an der Oberamtsgrenze. Wurde 1703 auf Waldboden des Klosters Murrhardt angelegt.

k) Kronmühle, 3/8 St. östlich von V. auf dessen Markung, am Einflusse des Rauhenzainbachs in die Roth. Wurde mit Röthenberg erkauft.

l) Michelbächle, auch Michelbach, 5/8 St. nordöstlich von V. auf der Höhe, am Einfluß des Schembachs in den Erlenbach. Zu dem ansehnlichen Örtchen gehört das um 1550 erbaute Kleehaus, eine ehemalige Fallmeisterei. Limpurg besaß bereits 1374 hier 5 Güter, wovon damals Volkrath von Enslingen 3 inne hatte. Kloster Murrhardt war schon 1338 hier begütert und besaß, nachdem 1607 der halbe große Zehente und drei Güter an Limpurg abgetreten worden, noch im vorigen Jahrhundert einen Hof mit Vogtei. Die übrigen Güter gelangten meistens mit Röthenberg an die Schenken und waren 1398 an Conrad von Hürlebach u. A. verliehen. Von Beatrix von Wiesenbronn kauften sie 1432 zwei Güter, davon eines nur ein Schirmhuhn reichte. Auch der Heilige zu Gaildorf besaß ein Gut.

m) Mittel-Roth, 1/2 St. östlich von V. an der Roth, von der Straße durchschnitten. Dazu gehören Reute und Ölhaus. Interessant sind die Schätze des, auf einer westlichen Anhöhe liegenden, von der Gemeinde 1828 reparirten unscheinbaren, sehr alten Kirchleins, wo der Pfarrer von Vichberg 4mal jährlich zu predigen hat. Der halbrunde Thürsturz hat ein Kreuz in Relief. Das oberste Stockwerk des viereckigen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Gaildorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGaildorf_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)