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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

weißen Jura, in der Gegend, wo sich das südliche Trockenthal mit dem Hasenthale vereinigt, rieselt unter einem Wiesengelände die Hauptquelle als ein breiter lebendiger Bach hervor. Schon hier wasserreich, verstärkt sich derselbe durch mehrere Nebenquellen, rauscht über die welligen Wiesenteppiche hinweg, deren sonderbare Unebenheiten den unterliegenden Kalktuff verrathen, und treibt nach einem viertelstündigen nördlichen Laufe bereits eine Papiermühle. Bei Wiesensteig gewinnt die Fils ihre Hauptrichtung nach Nordosten, in welcher sie ohne sehr bedeutende Krümmungen bis Altenstadt fortläuft, wo sie sich unter einem rechten Winkel nordwestlich wendet, und 1/4 Stunde unter Großsüßen den Bezirk verläßt. Die Orte, welche sie bespült, sind: Wiesensteig, Mühlhausen, Gosbach, Ditzenbach, Deggingen, Hausen, Überkingen, Altenstadt, Kuchen, Gingen, Großsüßen und Kleinsüßen. Die Länge ihres Laufes im Oberamtsbezirk beträgt 8 Stunden, die Ausdehnung ihres Laufes überhaupt, vom Ursprung bis zur Einmündung in den Neckar bei Plochingen 12,78 Stunden. Die Ufer sind meist mit Gebüsch besetzt, weiter oben ziemlich flach, später mehr erhöht. Der Grund besteht aus Kieselgerölle, welches zum Straßenbau verwendet wird. Die Farbe des Wassers ist, nach Art der Alpflüßchen, bläulich. Die Wassermasse ist noch etwas bedeutender, als die der benachbarten Rems. Das Gefälle ist stark, wie folgende Tabelle angibt:

Höhe über dem
Meere in Pariser
Fußen
Entfernung von
dem höhern Ort
in Stunden
Fall auf diese
Entfernung
des höhern
Orts.
des tiefern
Orts.
nach der
Strombahn.
nach der
Thalbahn.
in Pariser
Fußen.
nach Procenten
der Thalbahn.
Vom Ursprung der Fils bei Wiesensteig 1914 1795 1,1 1,0 119 1,038
Von Wiesensteig bis Ditzenbach 1795 1525 2,0 1,8 270 1,308
Von Ditzenbach bis Überkingen 1525 1355 2,5 2,2 170 0,674
Von Überkingen bis Großsüßen 1355 1103 2,4 2,8 252 0,785
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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 019. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_019.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)