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werden bei Treffelhausen gebrochen und vielfach zu Bodenbelegungen verarbeitet, sie sind öfters 6–8′ lang, 3–4′ breit und an den Ablösungsflächen häufig mit schönen Dendriten geziert, in Deggingen werden Tischplatten aus Marmor verfertigt. Auf dem Lehm des Alpplateaus liegen eine Menge Hornsteine herum, welche die Bewohner der Gegend häufig als Feuersteine benützen. Am Messelberg ist ein Steinbruch mit gelben Sandsteinen. Der gelbe harte Sandstein zu Donzdorf, Nenningen, Kuchen, Gingen, wird als Quaderstein zum Bauen verwendet, der an den letztgenannten zwei Orten vorkommende weiche wird theils zu Gesimsen verarbeitet, theils von den Töpfern, zu Sand zerrieben, dem Thone beigemischt. Zu Bausteinen dient am gewöhnlichsten der in allen Thalsohlen abgelagerte Tuffstein, welcher besonders mächtig und gut bei der Einmündung des Rohrach- und Eybthales in das Filsthal gefunden wird und dessen Gewinnung in Geislingen und Altenstadt während des ganzen Jahres viele Arbeiter beschäftigt. Der Lehm, welcher sich in der obersten Schichte des Jurakalks häufig findet, wird in vielen Ziegelhütten, z. B. bei Wiesensteig, Berneck, Deggingen, auf dem Grünenberg, in der Battenau, bei Schnittlingen, verarbeitet; vorzügliche Töpfererde wird bei Oppingen und Gosbach gegraben. Der Lehm wird auch zum Verdammen der Cisternen und zum Strohdachbau angewendet. Bolus findet sich z. B. bei Hohenstadt, Stubersheim, Westerheim; er dient bloß zu medicinischem Gebrauch. Auf Steinkohlen wurden im Jahr 1786 bei Großsüßen Versuche gemacht, jedoch ohne Erfolg, man fand blos einzelne Braunkohlen.

b. Pflanzenbau.
1. Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Die gesammte nutzbare und steuerbare Fläche, noch mit Einschluß der Waldungen, beträgt nach dem Ergebniß der Landesvermessung 99.4555/8 Morgen; in dem provisorischen Steuer-Kataster war dieselbe zu 97.1605/8 Morgen angenommen worden. Das ungebaute Land verhält sich zu dem gebauten, ohne die Waldungen, wie 1:6,8, oder nicht ganz 1/7 der

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 054. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_054.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)