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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

Zeit bestanden mehrere Ämter, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts trat eine Reduktion ein. Was die Bezüge aus den helfensteinischen Orten anbelangt, so erhob Ulm z. B. im Jahre 1532 folgende Steuer: von Geislingen 2237 Pfd. Heller, vom Amt Stubersheim 458 Pfd., vom Amt Amstetten 310 Pfd., von Aufhausen 269 Pfd., von Türkheim 286 Pfd., von Überkingen 155 Pfd., von Böringen 522 Pfd., von Süßen 643 Pfd., von Gingen 535 Pfd., von Kuchen 615 Pfd., von Altenstadt 454 Pfd., von Stötten 158 Pfd. In der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts soll Ulm nach Gerken’s und Büsching’s Bericht, welcher jedoch der Übertreibung beschuldigt wird (Kern, Schwäb. Magazin 1, 142), jährlich bei 90.000 fl. aus dem Oberamt Geislingen bezogen, und der Geislinger Zoll allein 8–9000 fl. betragen haben.

Nachdem i. J. 1802 das ganze Ulmer Gebiet bairisch geworden war, wurde durch Verfügung vom 1. Merz 1804 Geislingen das 23. der 25 Landgerichte, in welche die churpfälzische Provinz in Schwaben eingetheilt war.

Derjenige Theil der helfensteinischen Ländereien, welcher dem Hause Helfenstein bis zu seinem Aussterben, im Jahre 1627, verblieb, war in viel früherer Zeit nach und nach ganz an Baiern gekommen. Die Erbes-Interessenten Rudolfs, des letzten Grafen von Helfenstein, waren folgende sieben: seine drei Töchter, denen die Herrschaft, welche nunmehr Condominium wurde, zufiel: Maria Johanna, vermählte Landgräfin zu Leuchtenberg; Isabelle Eleonora, später vermählte Gräfin von Oettingen; Franciske Caroline, nachmals zweite Gemahlin des Grafen Wratislaw von Fürstenberg-Möskirch; zwei Schwestern: Katharina, verwittwete Gräfin von Oettingen, und Maria, verwittwete Gräfin von Helfenstein; ferner eine Tochter der Maria, Johanne Eleonore, erste Gemahlin des ebengenannten Grafen von Fürstenberg, und endlich seines Vaters Schwester, Barbara, vermählte Freiin von Fugger. Die letztere mußte aber bald zurückstehen. An Württemberg fiel damals das halbe Dorf Hohenstadt

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_106.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)