Seite:OAGeislingen 117.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen

Wiesensteig, durch den Einfall der Franzosen viel zu leiden; mit Erlegung einer Brandschatzung von 400 Dukaten mußte Geislingen den mordbrennerischen Melac zufrieden stellen.

Die Leiden des spanischen Erbfolgekrieges hatten auch unsere Gegenden, besonders im Jahr 1707 empfindlich zu fühlen.

Im Jahr 1796 nahm Erzherzog Carl, von Canstatt aus, wo er am 22/23 Juli aufbrach, über unsere Gegenden seinen Rückzug vor dem französischen Heere, dessen Mittelpunkt unter St. Cyr die Straße von Eßlingen und Göppingen hinaufzog und sich rechts bis Kirchheim und Wiesensteig ausbreitete. Auf der Höhe von Böhmenkirch nahm der Erzherzog von Gmünd aus, welches er am 26. Juli mit seinem Heere verließ, noch eine Stellung, um die Vorräthe und Gepäcke seines Heeres zu retten, brach aber am 1. August Morgens 2 Uhr wieder auf, und lagerte darauf bei Heidenheim. Den Übergang über die Geislinger Steige hatte damals Feldmarschalllieutenant Hotze besetzt. (Erzherzog Carl, Grundsätze der Strategie 2, 244. 245. 265.)


4. Alterthümer.

A. Die Römer haben in diesen Gegenden hauptsächlich durch Straßenreste ihres Namens Gedächtniß hinterlassen. Die von Heidenheim her durch das Stubenthal ziehende römische Heerstraße führt bei Waldhausen in das Oberamt Geislingen, lauft zwischen Schalkstetten und Waldhausen durch, westlich von der Ziegelhütte (Markung Weiler) vorbei durch den Ziegelwald, wo sie in der Nähe des Steighofs die Landstraße von Geislingen nach Ulm durchkreuzt und weiter bis nach Amstetten führt. Von Amstetten hat sie ihren Zug nach Nellingen, zwischen diesen Orten verläßt sie den Oberamtsbezirk auf der Grenze zwischen der Markung Nellingen und Oppingen. Von Nellingen führte sie wahrscheinlich in der Richtung gegen Witterstall und kommt im Walde „Feuerbuch“ zwischen Laichingen und Hohenstadt wieder zum Vorschein, wo sie eine Strecke auf der Oberamtsgrenze hinzieht und zwischen Westerheim und Feldstetten durch nach

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)