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ihre Wasserkraft wird vielfach benützt, sie treibt 2 Mahlmühlen, 1 Papiermühle mit abgesondertem Stampfwerk, 2 Schleifmühlen, 2 Ölmühlen, 3 Gipsmühlen, 2 Walkmühlen und 1 Eisenhammer, welcher auch ins Ausland gute Geschäfte macht.

Zu Rorgensteig gehört auch das Röthelbad, früher auch von Ulmern, jetzt nur noch von Geislingern besucht. (Siehe über dasselbe auch S. 18.) Von ihm handeln: Roth, Veit. Eberh., kurzer Bericht ob und wie weit ein Gesundbad von einem Sauerbrunnen einzurathen sey; wobei zugleich das Röthelbad zu Geislingen kürzlich beschrieben wird. Ulm 1723. 8.

Frauendiener, Joh. Matth., kurze Beschreibung des Röthelbades zu Geislingen, worin von dessen Ursprung, Beschaffenheit u. s. w. gehandelt wird. 66. S. Ulm 1729. 8.

Hößlin, Jerem., Beschreibung des Röthelbades nahe bei Geislingen unter Helfenstein. Tübingen 1749.

Rau, Wolf. Thom., Neue Abhandlung vom Röthelbad bei Geislingen. 63. S. Ulm 1750. 8.

Noch vor einem halben Jahrhundert bildete Rorgensteig eine besondere Gemeinde, für welche in Gemeinschaft mit Stötten ein eigener Ulmischer Amtmann bestand. Hier befand sich in früheren Zeiten eine, jetzt spurlos verschwundene Kirche; als dortiger Pfarrherr erscheint im Jahr 1281: Heinricus rector ecclesie in Rorgunsteige, Zeug in einer Verkaufs-Urkunde Siegfrieds von Weißenstein über die villa Winderutin bei Schnittlingen (Orig. im Stuttg. Staats-Archiv), desgleichen im Jahr 1382 Ulrich von Hermaringen, Kirchherr zu Rorgensteig (Akten die Helfensteinische Sache betreffend. Urk. Lit. B. S. 12).

Zu dieser Kirche gehörten mehrere längst abgebrochene Kapellen, so (im Jahr 1352) die heilige Kreuzkapelle zwischen der Pfarrkirche zu Rorgensteig und der Stadt; der heiligen Jungfrau Mariä Kapell zwischen dem Kaisersheimer Hof und dem Steinhaus; eine Kapelle mit dem unschuldigen Kindleins Altar auf dem Kirchhof.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)