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S. 522; er heißt hier vir bonae opinionis et vita commendabilis, bonorum hominum probatus testimonio.) Auch bei K. Friedrichs I. Söhnen und Nachfolgern, Heinrich VI. und Philipp, war Ludwig in Gunsten; bei jenem erscheint er im Jahr 1193 in Gmünd (Urk. für Kl. Lorch Besold S. 727), bei letzterem im Jahr 1197 (nicht 1207) in Rotweil (Urk. für Kl. Marchthal, Orig. in Stuttgart), im Jahr 1198 in Speier (Urkunde für die St. Speier. Lünig 14 b. S. 465) im Jahr 1200 in Nürnberg (Urk. für Bischof Theoderich von Utrecht. Heda Episc. Ultraj. ed. 1643. S. 187), gleichfalls im Jahr 1200 in Ulm. (Urk. für Heiligkreuz in Augsburg. Mon. Boic. 29, 500.)[1]

Gottfried, Ludwigs Bruder, tritt als kaiserlicher Kanzler auf in einer Menge von Urkunden K. Friedrichs I. aus den Jahren 1172–1189 (s. Chron. Gottwic. 1, 384), namentlich ist der oben erwähnte Constanzer Friede mit seinen Rekognitionszeichen versehen (ego Godefridus imperialis aulae cancellarius... recognovi. Pertz Mon. 4, 180). Gottfried war seit 1184 Bischof von Würzburg;[2] wenn er in Würzburger Chroniken Gottfried a Pisemberg genannt wird (Ussermann Episc. Wirceb. S. 72), so ist diß wohl nicht anderes, als eine Korruption von Spizenberg. Gottfried starb im Jahr 1190 in Palästina auf dem Kreuzzuge, wohin er seinen Kaiser Friedrich I. begleitet hatte (Ussermann a. a. O. Wilken Kreuzzüge 4, 16. 68). Er hinterließ den Ruhm eines sehr wackern, kenntnißreichen, beredten Staatsmanns; beim Kreuzzuge war er gleichsam die Seele der Unternehmung.[3]


  1. In einer Urkunde Kaiser Friedrichs I. für Kloster Admont von 1184, Mainz, erscheint unter den Zeugen ein Ludovicus comes de Spitzimberch (Pez Thesaurus III. c. Sp. 681). Ist diß Graf Ludwig von Helfenstein nur unter einem andern Namen, oder ein, sonst unbekannter, Bruder desselben?
  2. Godefridus Imperialis aulae cancellarius, homo discretus et vividus, qui postea episcopatum Erbipolensem habuit. Chronica Gisleberti ed. Duchasteler S. 127.
  3. Incitabat et cooperabatur eo tempore ferventissimo studio ad idem propositum venerabilis Herbipolensis episcopus Gotfridus, vir et nobilitate generis et scientia literarum facetus atque facundia tunc temporis scientissimus et utriusque juris peritus. – Gotfridus, cujus industria
Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_144.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)