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zu dessen Aufrechthaltung er einen Ritter zu geben hatte (Pertz Mon. 4, 488). In dem Streit Friedrichs von Österreichs und Ludwigs von Baiern um die deutsche Krone ergriff Ulrich die Partei des ersten: er ist mit andern im Jahr 1315 von K. Friedrich dem Grafen Eberhard von Württemberg für eine Geldsumme zum Bürgen eingesetzt (Sattler Graven 1te Forts. Beil. Nr. 53). K. Friedrich verglich sich hierauf mit Graf Eberhard von Württemberg, daß er die ihm verpfändete Burg Spitzenberg und St. Kuchen an den Grafen Ulrich von Helfenstein abtreten sollte, wogegen ihm der Kaiser und seine Brüder Leopold und Heinrich von Österreich 3000 Pfd. Heller schuldig zu seyn versprachen (Sattler Graven. 1te Forts. 1767. S. 82). Im Jahr 1315 starb Graf Ulrich (III.) von Helfenstein.

Ulrichs (III.) Söhne und Enkelssöhne gibt folgende Tabelle:

Ulrich (III.), † 1315.
Johann, † 1340.
Gem. Adelheid
v. Hohenlohe.
I
Ulrich, † 1326.
Gem. Agnes
v. Württemberg.
I
Ulrich,[1] † 1372,   Ulrich, † 1361,
gemeinschaftlich Landvögte in Oberschwaben.
Gem. Maria
von Bosnien.
Stifter der Wiesensteiger Linie.
Gem. Beatrix
von Schlüsselburg.
Stifter der Blaubeurer Linie.

Bei Ableben ihres Vaters waren die Grafen Johann und Ulrich vermuthlich noch minderjährig; sie erscheinen zuerst in einem Vergleich mit dem Kloster Adelberg vom Jahr 1323, betreffend den Kirchensatz in Süßen, welchen Graf Ludwig von Spitzenberg und dessen Sohn Eberhard diesem Kloster geschenkt hatten; sie leisteten förmlich Verzicht auf diesen Kirchensatz (Orig. im Stuttg. Staatsarchiv). Johann vermählte sich mit Adelheid, Tochter Krafts von Hohenlohe und Adelheidens von Württemberg, Ulrich mit Agnes, Tochter des Grafen Ulrich von Württemberg und der Gräfin Irmengard von Hohenberg. Die gemeinschaftliche


  1. Eine Schwester dieses Ulrichs, Catharina, † 1370, war an Graf Ulrich IV. von Württemberg verheirathet; sie hat im Jahr 1350 in Stuttgart das alte Spital (Catharinenhospital, nachherige Stadtschreiberei in der breiten Straße) gestiftet.
Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_150.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)