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Graf Georg von Helfenstein († 1573) brachte durch Heirath die Herrschaft Gundelfingen an seine Familie. Zur Erinnerung an diesen Erwerb erscheint von nun an das althelfensteinische Wappen mit den gundelfingischen Schrägbalken quadrirt. Georgs Söhne, Georg († 1603) und Froben, kauften nach Absterben ihres Mutterbruders, Graf Wilhelm von Zimmern, des letzten dieses Geschlechts, die Herrschaft Möskirch um 400.000 fl. Diese Brüder sind, wenn wir von den einseitigen mit den Elephanten bezeichneten Hohlpfenningen der Grafen von Helfenstein absehen, deren Prägezeit nicht genau angegeben werden kann (Leitzmann Numismatische Zeitung. 1838. Nr. 22), die ersten des Hauses, welche Geld prägen ließen, von beiden hat man namentlich auch Goldgulden. Mit Frobens Sohn Georg Wilhelm († 1626) erlosch die Möskircher Linie; von der Wiesensteiger Linie und von dem Namen Helfenstein überhaupt war im Jahr 1627 Graf Rudolf, dessen Sohn Heinrich in Rom den 12. December 1626 gestorben war, der einzige noch vorhandene männliche Sprosse. Um seinem Haushalt aufzuhelfen, benützte dieser die Kipperzeit im Jahr 1622 zur Ausprägung der s. g. Wiesensteiger Sechsbätzner, welche durch ein Patent des schwäbischen Kreises, wegen ihres schlechten Gehaltes schon im Juni desselben Jahres verrufen wurden. Bei seinem Tode († den 20. September 1627) bestanden laut des Anschlags- und Theilungslibells von 1628 (Kerler Gesch. S. 154) seine Besitzungen aus folgenden Stücken: 1. Stadt und Schloß Wiesensteig. 2. Schloß und Burgstall Reußenstein, sammt dem von allen öffentlichen Lasten freien Meierhof daselbst. 3. Der große Flecken Welchheim (heut zu Tage bairisch, im Hrschtg. Eichstädt). 4. Mühlhausen. 5. Gosbach. 6. Der große Marktflecken Deggingen, nebst der Ziegelhütte und dem dahin gehörigen Hofgut Berneck. 7. Ditzenbach, nebst Hiltenburg. 8. Reichenbach. 9. Ober- und Unter-Drackenstein. 10. Hohenstadt. 11. Gruibingen. 12. Ganslosen (die 3 letztgenannten Orte gemeinschaftlich mit Württemberg).

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)