Seite:OAGeislingen 156.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

13. Ursenwang, ein Hof bei Schlath. Von der Theilung dieser Reste der alten Grafschaft Helfenstein unter die Erbinnen des letztverstorbenen Grafen und von ihren spätern Schicksalen war oben S. 106 die Rede.


2. Altenstadt,

evangelisches Pfarrdorf mit 852 Einwohnern, 1/2 Stunde nordwestlich von Geislingen, liegt im Filsthal an der Landstraße, von welcher die Vicinalstraße nach Überkingen und Eybach gleich oberhalb des Ortes ausgehen und hat durch die beiden in das Filsthal einmündenden Seitenthäler der Rohrach und der Eyb eine sehr freundliche Lage. Die Fils biegt bei dem Orte ihre bisher nordöstliche Richtung in eine westliche. Unterhalb des Dorfes nimmt sie die Eyb auf. Der Ort gehört in das Dekanat und Kameralamt Geislingen, Forstamt Kirchheim und ist der Sitz eines Revierförsters.

Die Zehnten, den großen, und seit die Pfarrbesoldung regulirt ist, auch den kleinen, bezieht die Herrschaft, so wie einige Gülten eben diese und der Spital in Geislingen, vergl. die Tabelle S. 87.

Die Gebäude, deren es 204 sind, stehen meist zu beiden Seiten der Landstraße, daher der Ort sehr lang ist, aber keine Breite hat.

Die Markung besteht aus 2414 M. und hat sehr fruchtbare Äcker und Wiesen, welche letztere meist mit Obstbäumen besetzt sind. Viele Einwohner haben kleine Baumschulen, bedeutend ist die des Schullehrers Lamparter. Vom Obst wird vieles theils frisch, theils gedörrt nach Baiern ausgeführt.

Die Einwohner sind rührige, fleißige Leute. Viele derselben verdienen ihr Brod in den nahegelegenen Tuffsteinbrüchen. Die vor einigen Jahren eingerichtete Kunstmühle treibt einen bedeutenden Mehlhandel.

Die Gemeinde hat einige Activkapitalien, die Stiftung besitzt außer einigen Gülten ein Vermögen von 2990 fl.,

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_156.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)