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b) Sontbergen, evangelischer Weiler und Filial von Bräunisheim, auch in die Schultheißerei dahin gehörig, 3/4 St. vom Mutterorte, mit 63 Einwohnern, liegt etwas niedriger als Bräunisheim. Der große Zehnten gehört dem Staat, der kleine und lebendige Zehnten der Pfarrei; statt des Heu- und Öhmdzehnten wird eine Geldsteuer an die Stiftungspflege Ulm bezahlt. Im sogenannten Gereuth hat der Staat 2/3, die Pfarrei 1/3 des Novalzehnten. Gülten werden an die Herrschaft, an die Stiftungen in Ulm, Geislingen und Sontbergen entrichtet.

Die Markung begreift 10551/8 Morgen, meist fruchtbaren Bodens.

Die Gemeinde hat keine öffentliche Kasse; die Ausgaben werden durch Umlage auf die 8 Real-Gemeinderechte bestritten, welche in Gütern, Holz, Schafweide und Pförchgenuß bestehen.

Der Heilige, zu St. Jakobus genannt, besitzt 485 fl. Kapital und hat das Eigenthum und die Baulast der gegenwärtig in einem schlechten Zustande befindlichen Kirche. Die Schule wird von dem Schulmeister des Mutterorts in einem Privathause gehalten. Die Einwohner sind größtentheils sehr wohlhabend.

Sontbergen war helfensteinisch und kam 1396 an Ulm, an welches die Grafen im Jahre 1382 „alle Lüt und Gut ze Suntbergen, waß sie da haben, oder gehaben sullen oder mügen,“ verpfänden. Heinrich und Marx, Gebrüder von Nellingen, verkaufen eine hier besessene Hub an Conrad Gospacher, Schulmeister in Geislingen, welcher sie als ein helfensteinisches Lehen 1411 dem Spital in Geislingen käuflich überließ und deren Lehenbarkeit Helfenstein im Jahre 1480 aufgab.


7. Deggingen,
mit den Parzellen Berneck und Tugstein. Gesammt-Einwohner 1867.

a) Deggingen, in alten Urkunden Dekhingen, katholisches Pfarrdorf und Marktflecken mit 1846 Einwohnern

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)