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vicariam seu praebendam ecclesiae parochialis in Teggingen ad altare virginis S. Katherinae et undecim milium virginum ex reditibus de fundo dicto Teggingen fundat. Reg. Boic. 9, 90); 2) zur Kaplanei St. Bernhard, gestiftet 1389, durch Eberhard von Laimberg cum judicibus, juratis et Conrado dicto Ryse (Reuß von Reußenstein) rectore ecclesiae in Deggingen (Gabelk.), so wie noch ein weiterer Kaplan auf Ave Maria. Gegenwärtig ist neben dem Ortspfarrer nur noch Ein Kaplan. Das Patronatrecht der geistlichen Stellen hatte früher das Kollegiatstift in Wiesensteig, jetzt der Staat. Die Baulast und das Eigenthum der geistlichen Wohnungen hat der katholische Interkalarfonds, die der Kirche die Ortsstiftung. Die Paar Protestanten des Orts pfarren nach Aufhausen.

Die Heiligen Kreuz-, Ave Maria-, Wallfahrts- und St. Sebastians Fundations-Pflege besitzt ein Vermögen von 31.760 fl., außerdem besteht noch eine Armenpflege.

Außer den gewöhnlichen Schulen hat der Ort noch eine Zeichnungs-, Gesang- und Instrumental-Musik-Schule und hofft eine Realschule zu erhalten.

So weit unsere geschichtliche Kenntniß zurückgeht, ist Deggingen im gräflich helfensteinischen Besitz, im Jahre 1382 wurde es an Ulm verpfändet, aber bereits 1396 wieder zurückgegeben. Der Ort theilte die Schicksale der Herrschaft Wiesensteig überhaupt.

In früherer Zeit hatte er seinen eigenen Adel, wohl helfensteinische Lehensleute, die sich von Deggingen schrieben; Dom. Heinricus miles de Teggingen erscheint in einer Urkunde Graf Ulrichs von Helfenstein für Kloster Wettenhausen vom Jahre 1293 (Lang Reg. Boic. 4, 539), Fridericus de Teggingen, gener Ruggeri de Beringen equitis, als Zeuge in einer Urkunde des Ritters Rugger von Böringen im Jahre 1342 (Crusius pars 3. S. 240).

Auf dem benachbarten Nordalpberg, unweit vom dortigen Kreuz, soll ein Schloß gestanden haben, von dem noch weniges Gerölle und Gräben sichtbar sind.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_171.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)